Cancel Culture gecancelt! kronehit spielt das Liebeslied „L‘amour toujours“ trotz des Missbrauchs durch rassistische Gesänge. Vonseiten des Senders heißt es, es sei nicht einzusehen, dass ein Künstler, der nichts dafürkann, dafür bezahlen muss.
Videos, die betrunkene Feiernde zeigen, die zum Takt des Songs rassistische Parolen skandieren, sorgten bekanntlich für einen medialen Aufschrei und öffentliche Empörung rund um Gigi D’Agostinos Lied „L’amour toujours“. Radiosender überlegten daraufhin, den Song völlig aus dem Programm zu streichen.
Georg Spatt, Programm-Direktor von kronehit, erklärte nun gegenüber der Kronen Zeitung: „Es ist nicht einzusehen, dass ein Künstler, der nichts dafür kann, dafür bezahlen muss.“
Zivilcourage statt Rassismus
Der Sender wird das Lied, das, wie D‘Agostino im „Krone“-Interview betonte, „von der universellen Liebe und von Menschen, die sich in den Armen liegen und sich vereint fühlen“ handelt, weiterhin spielen.
Bei Live-Veranstaltungen soll der Song verständlicherweise aus Angst vor ungustiösen Vorfällen aber weiterhin nicht gespielt werden.
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hatte sich am Wochenende gegen ein Verbot des Liedes ausgesprochen. Sie betonte, dass der Song „völlig harmlos“ sei und dass „jedes Lied von besonders dummen Menschen missbraucht werden kann“. Sie forderte Zivilcourage gegen Rassismus, anstatt Lieder zu verbieten.
D‘Agostino schockiert über Verbote
Der italienische DJ Gigi D‘Agostino zeigte sich ebenfalls am Wochenende im Gespräch mit der Kronen Zeitung schockiert über die Entscheidung von Radiosendern und der UEFA, sein Lied zu meiden.
Er bezeichnete die Verbote als „mittelalterlich“ und „rassistisch“ und betonte, dass sein Lied „von der universellen Liebe“ handelt.
IG Autorinnen Autoren gegen Selbstzensur
Die Interessensgemeinschaft Autorinnen Autoren (IG Autorinnen Autoren) sprach sich ebenfalls gegen eine Selbstzensur aus. Sie forderte stattdessen, bei jeder Gelegenheit gegen Rassismus und menschenverachtende Inhalte vorzugehen.
Fazit: Es gibt unterschiedliche Meinungen zum Umgang mit „L‘amour toujours“ nach den rassistischen Gesängen. Während manche ein Verbot befürworten, sprechen sich andere gegen Selbstzensur aus. Wichtig ist, dass gegen Rassismus und menschenverachtende Inhalte aktiv vorgegangen wird.
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