„L‘amour toujours“

Erster Sender trotzt Zensur und spielt D‘Agostino

Adabei
03.06.2024 09:21

Cancel Culture gecancelt! kronehit spielt das Liebeslied „L‘amour toujours“ trotz des Missbrauchs durch rassistische Gesänge. Vonseiten des Senders heißt es, es sei nicht einzusehen, dass ein Künstler, der nichts dafürkann, dafür bezahlen muss. 

Videos, die betrunkene Feiernde zeigen, die zum Takt des Songs rassistische Parolen skandieren, sorgten bekanntlich für einen medialen Aufschrei und öffentliche Empörung rund um Gigi D’Agostinos Lied „L’amour toujours“. Radiosender überlegten daraufhin, den Song völlig aus dem Programm zu streichen.

Georg Spatt, Programm-Direktor von kronehit, erklärte nun gegenüber der Kronen Zeitung: „Es ist nicht einzusehen, dass ein Künstler, der nichts dafür kann, dafür bezahlen muss.“

kronehit-Programmchef Georg Spatt. (Bild: picturedesk.com/Gilbert Novy / KURIER)
kronehit-Programmchef Georg Spatt.

Zivilcourage statt Rassismus
Der Sender wird das Lied, das, wie D‘Agostino im „Krone“-Interview betonte, „von der universellen Liebe und von Menschen, die sich in den Armen liegen und sich vereint fühlen“ handelt, weiterhin spielen.

Bei Live-Veranstaltungen soll der Song verständlicherweise aus Angst vor ungustiösen Vorfällen aber weiterhin nicht gespielt werden.

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hatte sich am Wochenende gegen ein Verbot des Liedes ausgesprochen. Sie betonte, dass der Song „völlig harmlos“ sei und dass „jedes Lied von besonders dummen Menschen missbraucht werden kann“. Sie forderte Zivilcourage gegen Rassismus, anstatt Lieder zu verbieten.

D‘Agostino schockiert über Verbote
Der italienische DJ Gigi D‘Agostino zeigte sich ebenfalls am Wochenende im Gespräch mit der Kronen Zeitung schockiert über die Entscheidung von Radiosendern und der UEFA, sein Lied zu meiden.

Er bezeichnete die Verbote als „mittelalterlich“ und „rassistisch“ und betonte, dass sein Lied „von der universellen Liebe“ handelt.

Gigi D‘Agostino ist schockiert, dass sein alter Song „L‘amour toujours“ für rassistische Gesänge missbraucht und jetzt vielerorts quasi verboten ist. (Bild: Semtainment/OTS)
Gigi D‘Agostino ist schockiert, dass sein alter Song „L‘amour toujours“ für rassistische Gesänge missbraucht und jetzt vielerorts quasi verboten ist.

IG Autorinnen Autoren gegen Selbstzensur
Die Interessensgemeinschaft Autorinnen Autoren (IG Autorinnen Autoren) sprach sich ebenfalls gegen eine Selbstzensur aus. Sie forderte stattdessen, bei jeder Gelegenheit gegen Rassismus und menschenverachtende Inhalte vorzugehen.

Fazit: Es gibt unterschiedliche Meinungen zum Umgang mit „L‘amour toujours“ nach den rassistischen Gesängen. Während manche ein Verbot befürworten, sprechen sich andere gegen Selbstzensur aus. Wichtig ist, dass gegen Rassismus und menschenverachtende Inhalte aktiv vorgegangen wird.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt