Twitter-Zug abgefahren

Wiener Linien verlassen X wegen zu viel „Hass“

Wien
03.06.2024 10:43

Achtung, Endstation! Die Wiener Linien pfeifen künftig auf X, vormals Twitter. Der Grund: „Unkontrollierte Hassrede“ sei mit den Werten des Wiener Verkehrsbetriebes nicht vereinbar.

75.148 Follower wies der seit 2010 bestehende und relativ unregelmäßig bespielte Account des Unternehmens auf. „Fans“ waren auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Staatsoberhaupt Alexander Van der Bellen.

„Öffi-Content emotionalisiert und polarisiert“
In einer offiziellen Stellungnahme der Wiener Linien an krone.at heißt es: „Twitter/X hat sich in den vergangenen Monaten immer weiter zum Schlechteren verändert. Botfarmen manipulieren die Interaktionen auf der Plattform, Hassrede nimmt zu, Fake News werden ungehindert verbreitet – und die Twitter-Verantwortlichen gehen kaum bzw. nicht dagegen vor. Unser Öffi-Content emotionalisiert und polarisiert. Konstruktive Diskussionen dazu sind für uns auf dieser Plattform kaum mehr möglich.“

„Gibt bessere Alternativen als X“
Nachdem die Wiener Linien am Montagvormittag entschieden haben, ihren Account auf der Plattform zu schließen, sind aktuelle Informationen zum Fahrbetrieb nur noch per App oder im Internet verfügbar. „Während Twitter/X für uns anfänglich eine gute Möglichkeit war, unsere Fahrgäste schnell über Einschränkungen zu informieren, konnten wir mit der WienMobil-App und den Betriebsinformationen auf unserer Website bessere Alternativen schaffen“, so die Pressestelle der Verkehrsbetriebe dazu.

X steht seit Monaten in der Kritik, gegen Hassrede, Hetze, Diskriminierung und Bots nur unzureichend vorzugehen. „Werte“, die mit jenen des Unternehmens nicht vereinbar sind.

Kein Platz für Diskriminierung
Den ganzen Monat Juni etwa dominiert der Slogan „We Ride With Pride“ als Zeichen der Solidarität mit der LGBTIQ+ Community (englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell, trans- und intergeschlechtlich, queer sowie weitere Geschlechtsidentitäten umfassend, Anm.) Plakate und Anzeigen, um jedermann klar zu signalisieren: „Diskriminierung hat bei den Wiener Linien keinen Platz, wir stehen für Vielfalt und Respekt.“

Neues EU-Gesetz soll Hassrede eindämmen
Online-Plattformen werden seit kurzer Zeit von einem neuen EU-Gesetz über digitale Dienste (DSA) verpflichtet, strikt gegen illegale Inhalte wie zum Beispiel Hassrede und Hetze im Netz vorzugehen.

Der Besitzer der Plattform, Elon Musk, hatte stets betont, die aus seiner Sicht zu starken Einschränkungen der Meinungsfreiheit auf der Plattform beseitigen zu wollen.

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