Warnungen verschärft

Deutsches Hochwasser fordert nächstes Todesopfer

Ausland
03.06.2024 11:47

Starkregen, Hochwasser, Überflutungen – das Unwetter hat den Süden Deutschlands weiterhin fest im Griff. Besonders kritisch ist die Lage in Teilen Bayerns und Baden-Württemberg. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Zehntausende Helfer sind im Einsatz. Mittlerweile wurde das zweite Hochwasser-Todesopfer bestätigt.

Wie die „Bild“-Zeitung am Montagvormittag berichtete, suchten Rettungskräfte im oberbayerischen Schrobenhausen stundenlang nach einer vermisste Frau (43).

Bilder vom Hochwasser in Deutschland:

Taucher kamen zum Einsatz
Weil Taucher am Vortag nicht in den vollgelaufenen Keller des Hauses vordringen konnten, wurden in dem Gebäude Pumpen eingesetzt, sagte ein Polizeisprecher. So hoffte man, die 43-Jährige zu finden, die zuletzt im Keller ihres Hauses gesehen worden sei. Leider konnte am Montagvormittag nur noch ihre Leiche geborgen werden.

Feuerwehrmann starb bei Rettungseinsatz
Bereits am Wochenende starb in Oberbayern ein 42-jähriger Feuerwehrmann. Er sei bei einem Einsatz mit drei Kollegen mit dem Schlauchboot gekentert und Sonntagfrüh tot geborgen worden, teilte der Sprecher des Landratsamts Pfaffenhofen mit. 

Weiterer Feuerwehrmann vermisst
Ein weiterer Feuerwehrmann gilt im schwäbischen Offingen derzeit noch als vermisst. Die Einsatzkräfte haben den 22-Jährigen laut Polizeisprecher noch nicht gefunden. Die Suche werde weiter fortgesetzt. Der Mann war in der Nacht auf Sonntag in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war aufgrund starker Strömung gegen 2.50 Uhr gekentert. Vier Einsatzkräfte konnten sich aus eigener Kraft an Land retten und blieben unverletzt.

Video: Der deutsche Vizekanzler und der bayerische Ministerpräsident im Hochwassergebiet:

Damm gebrochen
Nach tagelangem Dauerregen sind in vielen Gegenden Baden-Württembergs und Bayerns Flüsse über die Ufer getreten. Der Damm des Flusses Paar im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist mittlerweile an drei Stellen gebrochen. Das sagte eine Sprecherin des Landeratsamtes am Montagmorgen. Die Paar ist ein Nebenfluss der Donau.

(Bild: stock.adobe.com/Manfred Schmidt )

Die höchste Meldestufe vier wurde dem aktuellen Lagebericht zufolge von Regensburg bis Straubing erreicht, in Passau soll es am Montagabend so weit sein. In Kehlheim soll der Fluss im Laufe des Tages in den Bereich eines 20-Jahres-Hochwassers steigen. Am Wochenende hatten bereits mehrere Landkreise und Städte in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. Mittlerweile rief Regensburg an der Donau auch den Katastrophenfall aus.

Donau kommt in kritischen Bereich
Zwar gehen an den Zuflüssen zur Donau die Fluten vielerorts langsam zurück, nun trifft das Hochwasser aber zunehmend die Donau selbst. Im Landkreis Donau-Ries wurde die Bevölkerung der Orte Heißesheim und Auchsesheim erneut aufgefordert, das Gebiet umgehend zu verlassen, weil Dämme nachgeben könnten. „Mit einer Überflutung der gesamten Ortsgebiete muss gerechnet werden“, teilte die Kreisbehörde in Donauwörth mit. Auch für die anderen bisher evakuierten Bereiche könne keine Entwarnung gegeben werden.

Viele Schulen geschlossen
So manche Schulkinder dürfen vorerst zu Hause bleiben. Viele Schulen haben in den betroffenen Regionen den Präsenzunterricht für Montag abgesagt, auch Kindergärten oder Förderzentren sollen zu bleiben. Für jüngere Schulkinder werde teils Notbetreuungen eingerichtet.

Wetterdienst verschärft Warnungen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat seine Warnungen nochmals verschärft. Im Süden gilt in sieben Kreisen wieder Alarmstufe Rot. Es kommt zu ergiebigem Dauerregen mit wechselnder Intensität. Im Südosten Bayerns gilt eine Vorabwarnung: Ab Montagmittag treten gebietsweise teils kräftige Gewitter mit extremem Unwetterpotenzial auf. „Der Fokus liegt hierbei auf dem Starkregen. Dabei können 30 bis 60 l/qm innerhalb kurzer Zeit fallen“, so der DWD.

Bahnverkehr stark beeinträchtigt
Wegen der Unwetterschäden bleibt der Bahnverkehr im Süden Deutschlands am Montag stark beeinträchtigt. Die Deutsche Bahn teilte in der Nacht mit: „Wir raten von Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete in Bayern und Baden-Württemberg ab und empfehlen, nicht notwendige Reisen zu verschieben. Bitte rechnen Sie zusätzlich damit, dass es bei den noch verkehrenden Zügen zu einer sehr hohen Auslastung kommt.“ Der Fernverkehr könne München von Norden und Westen derzeit nicht anfahren. Auch der Nahverkehr in Bayern bleibe stark beeinträchtigt.

Rhein für Schifffahrt teilweise gesperrt
Auch Deutschlands wichtigste Wasserstraße, der Rhein, wurde für die Schifffahrt teilweise gesperrt. „Am Oberrhein ruht die Schifffahrt“, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) am Montag. „Hier wurden kritische Marken bei den Pegelständen übertroffen.“ Zu den betroffenen Regionen gehören etwa Maxau bei Karlsruhe, Mannheim und Worms. Am Mittelrhein – also in etwa der Bereich zwischen Mainz und Bonn – dürfte es dem WSA zufolge am Dienstag oder Mittwoch zu Sperrungen kommen. 

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