11.000 Jobs wackeln

FTI: Drittgrößter Reisekonzern Europas insolvent

Wirtschaft
03.06.2024 12:27

Der deutsche Reise-Gigant FTI ist insolvent. 11.000 Jobs wackeln, Zehntausende Reisende sind betroffen – auch in Österreich. Hier hat der Konzern eine Zweigniederlassung in Linz und ist mit rund 70 Mitarbeitern vertreten. 

Am 3. Juni hat die FTI Touristik GmbH, Obergesellschaft der FTI GROUP, einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

Derzeit werde mit Hochdruck daran gearbeitet, dass bereits angetretene Reisen auch planmäßig beendet werden können. Noch nicht begonnene Reisen würden voraussichtlich ab Dienstag, den 4. Juni 2024, nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können.

Derzeit wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass bereits angetretene Reisen auch planmäßig beendet werden können. (Bild: fti-group.com/de)
Derzeit wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass bereits angetretene Reisen auch planmäßig beendet werden können.

Buchungszahlen nicht zufriedenstellend
Auf der Webseite des Unternehmens heißt es: „Nach einem langwierigen und komplexen Investorenprozess konnte im April 2024 der Einstieg eines Investoren-Konsortiums verkündet werden. Seitdem sind jedoch die Buchungszahlen trotz der positiven Nachrichten deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Hinzu kam, dass zahlreiche Lieferanten auf Vorkasse bestanden haben. In der Folge kam es zu einem erhöhten Liquiditätsbedarf, welcher bis zum Closing des Investorenprozesses nicht mehr überbrückt werden konnte. Die Stellung der Insolvenzanträge ist deshalb aus rechtlichen Gründen erforderlich geworden.“

Generell betroffen seien „alle bei dem Reiseanbieter FTI Touristik GmbH gebuchten Leistungen. Dies beinhaltet die Marken FTI in Deutschland, Österreich und den Niederlanden, die Marke 5vorFlug in Deutschland, die BigXtra GmbH, sowie die Mietfahrzeugsmarken DriveFTI und Cars and Camper. Die betroffenen Leistungen konnten in gängigen Reisebüros, auf Online-Buchungsplattformen (...) gebucht werden.“

Deutsche Reisesicherungsfonds am Zug
Jetzt ist der 2021 gestartete Deutsche Reisesicherungsfonds am Zug. Dieser soll sich bei einer Pleite eines Reiseanbieters um die Erstattung der Vorauszahlungen der Kunden, gegebenenfalls den Rücktransport gestrandeter Urlauber sowie deren Unterbringung bis zum Rücktransport kümmern.

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