Ist nach Hausschweinen und Regenbögen nun auch die Bibel in Wiener Klassenzimmern tabu? Ein Fall in einem Döblinger Gymnasium regt auf. Indes fordert die Lehrergewerkschaft, dass Eltern von gewaltbereiten Kindern in die Pflicht genommen werden.
Der Islam hält im Klassenzimmer immer mehr Einzug – wir berichteten unter anderem über Schüler, die in der Pause aus dem Koran lesen oder Schweine und Regenbogen, die aus dem Unterricht verbannt werden. Ein kürzlicher Vorfall an einem Döblinger Gymnasium zeigt, dass die Rücksichtnahme gegenüber muslimischer Mitschüler anscheinend gar keine Grenzen mehr kennt.
Zum Hintergrund: In der zweiten Schulstufe ist es üblich, dass die Schüler im Unterricht laut aus Büchern vorlesen. Ein Schüler, der sich nach Abwechslung von Harry Potter & Co. sehnte, fragte die Lehrerin, ob sie nicht einmal zur Abwechslung aus der Bibel vorlesen könnten. Ihre Antwort darauf: „Nein, das geht nicht, das wäre Mohamed gegenüber nicht fair.“ Als der Schüler den Vorfall daheim erzählte, stieß das auf Unverständnis. „Mein Sohn liest gerne in der Bibel, dass er das in der Schule nicht darf, verstehe ich nicht“, so der Vater gegenüber der „Krone“.
Das Bildungsministerium wies auf Anfrage ihre Zuständigkeit für „konkrete Vorfälle im Klassenzimmer“ zurück und an die Bildungsdirektion. Dort wiederum heißt es, dass es „keine Empfehlungen zum Umgang mit religiösen Texten im Deutschunterricht“ gebe.
Die Zahl der strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben explodierte zwischen dem Jahr 2021 und 2023 in Wiener Schulen. Alleine hier stieg die Zahl von 289 auf 722 Fälle.
Doch auch dieser Fall zeigt einmal mehr, dass Lehrer im Schulalltag oft alleine gelassen werden. Mitunter geht es nur mehr darum, Konflikte und potenzielle Minenfelder mit Schülern oder Eltern zu vermeiden. Doch vor allem religiöse Auseinandersetzungen sind im Schulalltag längst angekommen.
Gewerkschaft fordert harte Strafen für radikale Schüler und deren Eltern
Auch Eltern sollen bei Polizei „nachsitzen“Lehrergewerkschafter Thomas Krebs (fcg) will zudem die Eltern von verhaltensauffälligen Schülern in die Pflicht nehmen. Krebs: „Ohne sie geht es nämlich nicht.“ Krebs fordert, dass gewaltbereite und radikalisierte Schüler zusammen mit den Eltern zu Regelbelehrung bei der Polizei verpflichtet werden sollen. Krebs: „Gutes Zureden und folgenlose Besprechungen, wie sie den Schulen jahrelang nahegelegt worden sind, nützen nicht.“ Wird dieser Verpflichtung nicht nachgekommen, müsse es empfindliche Strafen – samt Eskalationsstufen – geben. Konkret schweben dem Lehrervertreter hier Strafen von bis zu 5000 Euro vor.
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