Brandstätter (NEOS):

„Vilimsky agiert wie Putins Pressesprecher“

Politik
04.06.2024 06:39

Niemand legt den EU-Wahlkampf so proeuropäisch an wie die NEOS. Spitzenkandidat Helmut Brandstätter propagiert etwa die "Vereinigten Staaten von Europa" oder die Möglichkeit einer eigenen EU-Armee. 

„Was die Vereinigten Staaten betrifft, so hat Europa immer von Visionen gelebt. Es geht um eine gemeinsame Außen- und Kulturpolitik. Um die Gemeinsamkeit von Menschen und der Regionen.“ Es gehe dem NEOS-Spitzenkandidaten aber nicht darum, die Nationalstaaten aufzulösen, sondern vielmehr um das Finden von mehr Gemeinsamkeit.

Vilimsky schreit immer
Mit der eigenen EU-Armee möchte er das Recht Europas auf seine Verteidigung unterstreichen. Er wolle eine europäische Raketenabwehr fördern, auch das österreichische Bekenntnis zur Teilnahme an Sky Shield sei richtig. Brandstätter: „Österreich ist neutral und liefert keine Waffen. Das ist auch bei meinen vielen Aufenthalten in der Ukraine auf Verständnis gestoßen. Aber wir wollen nicht die Sklaven Putins sein.“

Sein Verhältnis zu FPÖ-Spitzenkandidaten Harald Vilimsky skizziert Brandstätter wie folgt: „Ich versuche immer wieder, mit ihm zu reden. Aber er schreit immer gleich. Vilimsky agiert auch wie der Pressesprecher von Putin. Die FPÖ macht alles, was sich die Russen wünschen. Aber Orban zum Kommissionspräsidenten vorzuschlagen, ist noch ärger.“  Vor allem, da aus Sicht Brandstätters in Ungarn auch österreichische Betriebe gefährdet seien und enteignet werden könnten. 

Nehammer im 19. Jahrhundert
Der Vorstoß von Bundeskanzler Karl Nehammer, aktuell zu einem Gipfel gegen das Aus des Verbrennungsmotors zu laden, stößt beim EU-Spitzenkandidaten der NEOS auf gänzliches Unverständnis.

Brandstätter: „Das ist ein Gipfel des neunzehnten Jahrhunderts. Das ist die Politik von gestern. Aber wir sind bereits im einundzwanzigsten Jahrhundert!“ Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mache durch ihr Zurückrudern beim Verbrennungsmotoren-Aus derzeit aus Sicht des NEOS-EU-Spitzenkandidaten jedenfalls einen politischen Schwenk nach rechts  

Das ganze Interview sehen Sie oben im Video.  

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