Fast 120.000 Euro erschlich sich ein Tiroler (32) durch gefälschte Honorarnoten. Der Mann saß daher nun vor Gericht, muss aber trotz Geständnis nicht hinter Gitter.
„Der Angeklagte hat über eine sehr hohe kriminelle Energie verfügt“, betonte der Staatsanwalt beim Prozess vor dem Innsbrucker Landesgericht. Zwischen Oktober 2019 und November 2023 reichte der 32-Jährige immer wieder verfälschte Honorarnoten für diverse Arztbesuche oder Transportkosten bei der ÖGK, der BVAEB und seiner Zusatzversicherung ein und erschlich sich auf diese Weise fast 120.000 Euro. Durch Schummeln etwa bei der Anzahl der Behandlungen hat sich die Rechnungshöhe drastisch erhöht.
Es war ein riesiger, sehr dummer Fehler.
Der Angeklagte
„Es war ein riesiger, sehr dummer Fehler“, gestand der Tiroler vor dem Schöffensenat. Bei einer der Versicherungen habe allerdings nicht er, sondern sein Vater die verfälschten Rechnungen für ihn eingereicht.
Berufliche und gesundheitliche „Existenzkrise“
Als Grund für seine Schwindeleien gab der Mann an, dass er im angeklagten Zeitraum aufgrund einer schweren Erkrankung in einer beruflichen und gesundheitlichen „Existenzkrise“ gewesen sei und sich seine Schulden unter anderem aufgrund von Arzt- und Lebensberatungskosten aufgetürmt hätten. „Ich wusste mir einfach nicht mehr zu helfen“, so der 32-Jährige.
Trotz des massiven Versicherungsbetruges schrammte der Mann an einer unbedingten Haftstrafe vorbei. Der Richter sprach in seiner ausführlichen Urteilsbegründung nämlich von einem „absoluten Sonderfall“. Der Angeklagte habe sich nicht nur reumütig geständig gezeigt und sei damals in einer „beruflichen und persönlichen Ausnahmesituation“ gewesen, sondern habe den entstandenen Schaden auch bereits komplett zurückbezahlt. Er wurde schließlich zu einer bedingten Haft von einem Jahr verurteilt.
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