Beschimpfungen, Pöbeleien, Sachbeschädigungen: Mitarbeiter der steirischen Arbeitsmarktservice-Stellen klagten im Vorjahr über zahlreiche Übergriffe aggressiver Jobsuchender. Die steirischen Freiheitliche fordern nun bessere Sicherheitskonzepte.
Respekt vor Lehrern, Polizisten, Behörden-Mitarbeitern: Was die Eltern ihrem Nachwuchs früher eingetrichtert haben und zur guten Kinderstube gehörte, ist für viele unserer Zeitgenossen leider heute nur mehr ein Fremdwort. Davon können auch Angestellte des Arbeitsmarktservices ein Lied singen, die sich vielfach gegen rabiate Jobsuchende zur Wehr setzen müssen. Das zeigt eine parlamentarische Anfragebeantwortung, die Arbeitsminister Martin Kocher den steirischen Freiheitlichen übermittelt hat.
Demnach kam es 2023 in steirischen AMS-Geschäftsstellen zu 525 Übergriffen – in der üblen „Palette“: Beschimpfungen, Pöbeleien, Sachbeschädigungen. Im Vergleich zu 2020 explodierten die Tätlichkeiten förmlich, im Corona-Jahr wurden nämlich „nur“ 239 Vorfälle registriert. 91 der Attacken im Vorjahr wertete die Statistik sogar als schwere Übergriffe, wozu auch Handgreiflichkeiten zählen.
Es muss jedem Täter klar sein, dass Beschimpfen, Bespucken oder gar körperliche Attacken auf Mitarbeiter in öffentlichen Einrichtungen harte Strafen zur Folge haben.
Hannes Amesbauer (FPÖ)
Im Haupt-Visier der Gewalttäter: die AMS-Servicestelle Graz-West und Umgebung, hier gab es 93 Angriffe. „Das bedeutet, dass das vor Ort tätige Personal öfter als jeden dritten Arbeitstag mit teils massiven Aggressionen konfrontiert war“, zürnt FPÖ-Nationalratsabgeordneter Hannes Amesbauer.
„Es braucht bessere Sicherheitskonzepte“
Zwar griffen die renitenten Arbeitsuchenden laut Arbeitsministerium zu keinen Schuss- oder Stichwaffen, dennoch musste die Polizei in den letzten vier Jahren 63-mal zu Einsätzen ausrücken. „Es braucht mehr ausgeklügelte Sicherheitskonzepte, um das Personal vor tätlichen Angriffen zu schützen“, fordert Amesbauer. Zudem sollten Übergriffe auf das AMS-Personal juristisch gleich geahndet werden, wie jene auf Polizei- und Justizwachebeamte.
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