Naturnah gestaltete Siedlungsräume sind eine große Chance im Kampf gegen den Verlust der Artenvielfalt und die Folgen des Klimawandels.
Die rote Liste gefährdeter Tiere und Pflanzen im Land wird immer länger. Aktuelle Studien zeigen zudem, dass auch Populationen früher häufiger Arten zurückgehen. Angesichts dieser Biodiversitätskrise und des Klimawandels gilt es, jegliches Potenzial für eine Trendwende zu nutzen. Genau solch ein Projekt wurde gestern im Rahmen des 111-Jahr-Jubiläums des Naturschutzbundes am BORG Lauterach vorgestellt.
In naturnah gestalteten Siedlungsräumen können überraschend viele Tier- und Pflanzenarten leben. Dieses Potenzial gilt es vermehrt zu nutzen.
Bianca Burtscher, Naturschutzbund
Auf dem Gelände der Lehranstalt legten Schüler und Lehrer unter fachkundiger Anleitung von Simone König vom „Netzwerk blühendes Vorarlberg“ einen naturnahen Garten an. Die Finanzierung des Vorhabens erfolgte durch Spendengelder des Vereins „Schmetterlinge“. Und so verwandelte sich ein einst artenarmer Rasen über mehrere Etappen in eine Blühfläche. „Wir haben die Saat so ausgewählt, dass Früh- und Spätblüher vorhanden sind und Insekten den ganzen Sommer über Nahrung finden“, berichtete Maya Merten.
126 Schmetterlingsarten, darunter auch viele Nachtfalter, nutzen Wildsträucher wie die Schlehe als Nektar- oder Raupenfutterpflanze.
Gemeinsam mit anderen Schulkameraden, die das Wahlfach Biologie belegt haben, kümmert sie sich um die Pflege und Instandhaltung der Naturfläche. „Bei der Bepflanzung haben wir auf heimische Sträucher, Saum- und Wiesenpflanzen geachtet“, betonte zudem Simone König. Wildsträucher seien besonders wertvoll, da sie nicht nur Vögeln Lebensraum bieten, sondern auch Nahrungsgrundlage für bis zu 126 verschiedene Schmetterlingsarten sein können.
Bianca Burtscher, Geschäftsführerin des Naturschutzbundes Vorarlberg, wies darauf hin, dass sich an diesem Beispiel zeige, wie viele Tier- und Pflanzenarten in naturnah gestalteten Siedlungsräumen leben können. „Das dient nicht nur der Erhaltung der Biodiversität, sondern bietet auch Möglichkeiten der Naherholung und mindert in weiterer Folge die Auswirkungen des Klimawandels.“
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