„Overblocking“ geht um

So exportieren IT-Riesen Werte prüder Amerikaner

Die US-Amerikanerin Kaitlyn „Amouranth“ Siragusa hat mit Planschbecken-Streams die AGB der Streaming-Plattform Twitch ausgetrickst und ist nun Dutzende Millionen Dollar schwer.

(Bild: twitch.com/amouranth)

Nicht nur Hollywood exportiert US-amerikanische Kultur, Normen und Werte: Die IT-Riesen des Silicon Valley sind ein ebenso wirksames Instrument. Ihre Algorithmen und Nutzungsbedingungen regulieren, was die Nutzer sehen – unabhängig davon, wo sie sind. Dabei ist das interessante Phänomen zu beobachten, dass lieber zu viel als zu wenig blockiert wird.

Das Internet befindet sich in einem steten Fluss und in den letzten Jahren ist eine Debatte darüber entbrannt, wie Plattformbetreiber - soziale Netzwerke, Suchmaschinen, Streaming-Angebote, KI-Tools – mit kontroversen Inhalten umgehen sollen. Nutzungsbedingungen wurden angepasst, Gesetze gegen unerwünschte Inhalte erlassen, Debatten über Meinungsfreiheit und Zensur geführt – und Algorithmen entwickelt, die alles aus den Feeds, Timelines und Apps entfernen, was nicht in die werbekundenfreundliche Netzwelt passt, die da vermarktet wird. Doch immer öfter fallen dem Algorithmus auch völlig unbedenkliche Inhalte zum Opfer ...