Beim Orchesterkonzert im Musikverein Graz feierte Star-Dirigentin Joana Mallwitz ihr Steiermark-Debüt. Dabei überstrahlte Geigenvirtuose Augustin Hadelich das solide Konzerthausorchester Berlin.
Lust auf ein Tänzchen? Oder etwa gleich sechs davon? Nicht weniger als so viele Vulgärmelodien hat Wolfgang Amadeus Mozart nämlich in sein Werk KV 509 gegossen. Das Amalgam eröffnete den Abend mit Dirigentin Joana Mallwitz am Pult des Berliner Klangkörpers, der auch noch mit Beethovens 7. Sinfonie weitere Tanzrhythmen in Petto hatte.
Zu rational seziert
Bei Mozart gab es trotz aller Klangschönheit noch zu bemängeln, dass hier die Tanzbarkeit zu rational seziert und zu wenig empfunden interpretiert wurde – wie der Versuch, sich einen Hüftschwung über das Lesen von Schrittfolgen aus einem Lehrbuch beizubringen. Das gelang bei Beethoven besser. Hier war das bodenständig Stampfende des Kopfsatzes zwar auch noch hinter streicherlastigem Wohlklang versteckt. Gerade die bewusste Tempozügelung der Mittelsätze ließ aber das fulminante Finale umso prägnanter erstrahlen.
Höchste Virtuosität
Die wahre Strahlkraft des Abends ging trotz der bemerkenswerten, tänzerischen Erscheinung von Joana Mallwitz aber vom Violinsolisten aus. Der Deutsch-Amerikaner Augustin Hadelich hatte spätestens mit der Solokadenz des ersten Satzes von Brahms’ Violinkonzert alle der zahlreichen Besucher für sich vereinnahmt. Höchste Virtuosität paarte sich mit noch höherer musikalischer Empfindsamkeit und schuf einen Rahmen der intimen Klangrede, der vergessen ließ, dass man sich das Vergnügen des Zuhörens mit Hunderten anderen teilte.
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