Harter Einschnitt

Solarkrise! Fronius baut 350 Mitarbeiter ab

Oberösterreich
04.06.2024 16:18

Die Probleme hatten sich angekündigt gehabt, mit einer internen Kurzarbeit war auch schon gegengesteuert worden – doch das reichte nicht aus! Am Dienstag gab Fronius bekannt, sich von 350 Mitarbeitern in der in Sattledt (Oberösterreich) ansässigen Solarsparte trennen zu müssen.

Bevor der Personalabbau beim Arbeitsmarktservice angemeldet wurde, informierte der Technologiekonzern Fronius die Belegschaft: 350 Mitarbeiter, die im Bereich „Solar Energy“ in Sattledt (Oberösterreich) tätig sind, müssen gehen.

Schon Ende des Vorjahres hatte das von Pettenbach aus agierende Familienunternehmen Schichten gestrichen und sich von Leasingarbeitern getrennt. Für 1300 Mitarbeiter der Solarfertigung – Fronius ist auf die Produktion von Wechselrichtern spezialisiert – wurde dann heuer die innerbetriebliche Kurzarbeit eingeführt.

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Dumpingpreise von Herstellern aus China haben den europäischen Markt mit Produkten teilweise unter Herstellungskosten überschwemmt.

Fronius-Geschäftsführerin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß über eines der Probleme am Solarmarkt

Lager sind voll
Doch: Statt einer Entspannung trat eine weitere Zuspitzung der Lage ein. Die Lager der Großhändler und Installateure sind voll, deren Bestände werden deutlich langsamer als angenommen abgebaut.

Die Prognosen hätten nicht gehalten, gesunkene Energiekosten sowie Unsicherheiten bei den Förderungen hätten mit dazu geführt, dass der Bau von Photovoltaikanlagen in Österreich um 30 bis 40 Prozent niedriger sei als 2023.

In Deutschland habe sich der Markt von Aufdach-Anlagen sogar halbiert, so Geschäftsführerin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, die davon ausgeht, dass mit der Kündigung der 350 Beschäftigten die Personalkosten ausreichend gesenkt werden und keine weiteren Trennungen anstehen.

„Maßnahmen waren nicht ausreichend“
Engelbrechtsmüller-Strauß schmerzt, dass Kündigungen notwendig wurden: „Bei Fronius ist uns die Gemeinschaft sehr wichtig und darf auch etwas kosten. Leider waren aber die bisher getroffenen Maßnahmen nicht ausreichend.“

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