Was hat der "Radetzkymarsch" von Strauß bitte mit den Amerikanern zu tun? Das fragte sich auch S. P. Somtow, der ein Video der Aufführung auf YouTube gestellt hatte - ohne schlechtes Gewissen, saßen doch während des Auftrittes auch Vertreter der österreichischen Botschaft im Publikum. Ironischer Zusatz des Allround-Talents (er schreibt auch prämierte Fantasy- und Horror-Geschichten): "Da dieses Stück eine zweite österreichische Hymne ist, bin ich mir sicher, dass sie sich gegen die unrechtmäßige Aufführung eines nationalen Schatzes gewehrt hätten."
Aber es nutzte alles nichts: Der Leiter des thailändischen Jugendorchesters erhielt auch ein Schreiben von YouTube: Entweder das Video verschwindet, oder die größte Verwertungsgesellschafts-Agentur Amerikas hätte Grund zu klagen.
Mit anderer Version verwechselt
Aber wie kommt es, dass die Amis die Rechte an heimischen Kulturschätzen besitzen? Tun sie ja nicht - und die Auflösung der Causa zeigt, wie die Copyright-Jäger aus den USA ticken: Denn die Agentur Harry Fox verwechselte den "Radetzkymarsch" von Somtow mit einer überarbeiteten Neu-Interpretation des Stücks, an der sie tatsächlich die Rechte besitzen. Die Verursacher der Verwirrung haben sich mittlerweile beim Komponisten entschuldigt.
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