Kälte, Hunger, Schmerzen: Darunter mussten die 17 Tiere des Flachgauers monatelang leiden. Nun setzte es im Landesgericht eine 1500 Euro Geldstrafe.
Der Angeklagte besitzt eine mehrere Hektar große Landwirtschaft im Flachgau. Und er hält seit 2017 Tiere zur Fleischproduktion: nämlich Kängurus und Damwild. 17 Tiere, sieben Kängurus und zehn Hirsche, starben Ende 2023 in dem knapp einen Hektar großen Gehege, nachdem sie vier Monate lang hungern und frieren mussten. Deshalb muss sich der bislang unbescholtene Einheimische wegen Tierquälerei verantworten.
Zwist um Unterstand
„Er will die Verantwortung übernehmen“, kündigt gleich der Verteidiger beim Prozess am Dienstagnachmittag im Salzburger Landesgericht an. Und der Anwalt erzählt auch von einem Zwist rund um einen Unterstand auf dem Gelände des Landwirts. Da hätte nämlich eine ihm bekannte Pferdebesitzerin ihre Pferde untergebracht – gegen Geld. Jenem Unterstand, den eigentlich die Hirsche und Kängurus benötigten.
„Sie werden schon vorher gewusst haben, dass sie den Platz brauchen?“, fragte die Richterin. „Sie wollte nicht mit ihren Pferden gehen, dann ist das rausgekommen“, entgegnet der Angeklagte im Dialekt. Und wirft noch ein: „Sie haben eh Futter gekriegt.“
Gemeint ist damit ein Heuballen, den er den Tieren einfach hingelegt hatte. Die Richterin betont: „Tiere verhungern nicht von heute auf morgen, sondern über Monate.“ Daraufhin schweigt er – eine Erklärung liefert er nicht mehr. Ein Zuständiger der Behörde bestätigt aber noch: „Das war keine artgerechte Haltung.“ Und der Staatsanwalt macht auch klar: Eine Diversion ist nicht möglich. Die Richterin verhängt daraufhin 1500 Euro Geldstrafe – das Urteil ist rechtskräftig.
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