Mit einer Umfrage über die Meinung deutscher Fußball-Fans zu Themen wie der Hautfarbe der Spieler hat der WDR für einen Riesen-Eklat gesorgt. Nach Joshua Kimmich und Bundestrainer Julian Nagelsmann meldete sich mit Ilkay Gündogan nun auch der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu Wort.
Hintergrund: Laut besagter Umfrage, würde sich jeder Fünfte in Deutschland mehr weiße Spieler im DFB-Kader wünschen. Außerdem gaben 17 Prozent an, es schade zu finden, dass der Kapitän der Mannschaft türkische Wurzeln hat.
„Was mich stört, ist der Zeitpunkt“
Gündugan, dessen Eltern aus Dursunbey stammen, wurde nun gegenüber der deutschen „Bild“-Zeitung deutlich. „Überraschen tut es mich nicht, wenn man die politische Entwicklung der letzten Monate und Jahre sieht. Trotzdem traurig, dass wir noch solche Umfragen machen und ihnen den Wert geben. Was mich stört, ist der Zeitpunkt. Warum? Derjenige, der das macht, hat ja irgendwo auch eine Absicht damit, das ist ja irgendwo auch eine Message“, stellte der Barcelona-Profi klar.
„Wir sind alles relativ intelligente Menschen, wir wissen alle, dass es Rassismus weltweit gibt. Die Zahlen sind für niemanden überraschend. Das wird es wahrscheinlich auch die nächsten zehn Jahre geben, vielleicht wird es noch besser, aber wir hätten es auch ohne diese Umfrage gewusst“, so Gündogan weiter.
„Normaler Prozess“
Philipp Awounou, der Autor der Dokumentation, in der die Umfrage präsentiert worden war, verteidigte die Erhebung indes: „So verstörend sich Sätze wie: ,Ich fände es besser, wenn wieder mehr weiße Spieler für die Nationalmannschaft auflaufen‘, auch lesen mögen: Um rassistische Haltungen zu prüfen, muss man rassistische Haltungen abfragen. Das ist in der wissenschaftlichen Meinungserhebung ein normaler Prozess.“ Der Wirbel ist jedenfalls groß – während sich die Nagelsmann-Truppe in der Vorbereitung zur Heim-EM wieder einmal mit Dingen beschäftigen darf, die absolut nichts mit Sport zu tun haben ...
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