Die Diskussionen halten an: Eine St. Veiter Bürgerinitiative kämpft gegen ein weiteres Steinbruch-Projekt. Viele leiden dort bereits unter Staub und Lärm! Außerdem seien seltene Tiere gefährdet.
Vögel zwitschern, Grillen zirpen und rundherum breitet sich eine grüne Oase aus, die einem das Herz aufgehen lässt!
Bereits bei der Anreise über das Krappfeld, vorbei am Gösselinger Steinbruch, durch Pölling, wird durch zahlreiche Transparente in den Dörfern sichtbar, was Sache ist: „Wir kämpfen gemeinsam gegen den Neupersteinbruch am Windischberg in Unterpassering!“
Gerald Seiler, der Obmann der Bürgerinitiative: „Unser Paradies darf nicht zerstört werden!“ Ein Teil dieses Paradieses ist das 700 Hektar große Natura 2000-Europaschutzgebiet Mannsberg-Boden, das sich gleich unterhalb des Windischberges erstreckt.
Jahrelanger Kampf
„13 Grundbesitzer haben dafür Flächen eingebracht“, erklärt Christoph Gruber vom Gasselhof. „Ich bin einer davon.“ Gruber ist auch Sprecher der Bürgerinitiative: „Hier wütet ein Kampf, der bereits 15 Jahre dauert. Wir kämpfen gegen Staub, gegen Lärm und Erschütterungen.“ Bürger aus Passering, Pölling, Mannsberg und Umgebung sagen „Nein“ zum Steinbruch.
400 Unterschriften wurden gegen den angedachten Neupersteinbruch gesammelt. „Wir sind schon jetzt von den Lastwagen, die vom Gösselinger Steinbruch kommen, vom Staub und Lärm belastet. Mehr wäre einfach nicht mehr tragbar“, betont Christine Wernegger. Seiler: „Wir wollen verhindern, dass unsere prachtvolle Gegend zerstört wird.“
Flora und Fauna im Schutzgebiet
Maximilian Stingl vom gleichnamigen Gut und Schloss Mannsberg: „Bei uns sind der geschützte Alpenbockkäfer, die außergewöhnliche Schmetterlingsart Russischer Bär, der schwarze Storch und die gesamte wunderbare Tierwelt vom Biber bis zum Wildschwein heimisch. Es gibt seltene Buchenarten und Bäume, über die Experten, wenn sie herkommen, mehr als staunen. Ein weiterer Steinbruch wäre für das Schutzgebiet zu viel.“
Mittlerweile wurde ja das dritte Ansuchen für den Abbau auf 2,3 Hektar am Windischberg gestellt. Bei der jüngsten, zehnstündigen Verhandlung heuer in der Blumenhalle in St. Veit hat die Raumordnung des Landes das Projekt bereits abgelehnt: Die Behörde sieht darin einen Eingriff ins Landschaftsschutzgebiet. Laut Naturschutzbehörde leben dort insgesamt 18 geschützte Pflanzenarten, 43 Vogel- und elf gefährdete Fledermausarten.
„Ja oder Nein würde Klarheit bringen“
Wie es nun weitergeht? Josef Pacher, der Geschäftsführer der Dolomit Eberstein Neuper GmbH, die ja Projektwerber ist: „Ich kann nicht in der Glaskugel lesen. All das dauert jetzt schon 15 Jahre. Ein Ja oder Nein würde Klarheit bringen.“
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