Investitionen nötig

„Beim Güterverkehr ist Kärnten ein weißer Fleck“

Kärnten
05.06.2024 15:00

Eine gut ausgebaute Infrastruktur bringt wirtschaftlichen Schwung in eine Region. Die Logistikzentren in Fürnitz und Kühnsdorf sind daher wichtige Puzzleteile, damit Kärnten nicht zurückfällt.

Der Güterverkehr auf den Bahnstrecken fährt zwar durch Kärnten, profitieren tun aber meist andere Regionen. „Wenn es um Logistikzentren und Terminals mit Lademöglichkeiten geht, ist der Norden Österreichs gut versorgt, aber beim Güterverkehr ist Kärnten noch ein weißer Fleck auf der Karte“, erklärt Christoph Schneider vom Wirtschaftsforschungsinstitut Economica. „Dabei bringt diese Infrastruktur nur positive Effekte für die Gegend.“

Wachstum bei Bevölkerung und Jobs
In einer ausführlichen Studie wurden diese von den Wirtschafts-Experten durchgerechnet. „Je nach Investitionen könnte ein Plus von bis zu 39,2 Prozenten bei Güterverkehrsleitungen herauskommen. Und schon die geplanten Projekte bringen für die Regionen Wachstum“, betont Schneider. „Wir haben auch über 2000 Gemeinden analysiert. Wo es ein Terminal gibt, wächst die Bevölkerung im Vergleich um drei Prozent stärker, bei Jobs gibt es ein Plus von sogar knapp sechs Prozent.“

Landesrat Sebastian Schuschnig, WK-Präsident Jürgen Mandl und Christoph Schneider, Economica, präsentierten die Studie. (Bild: WKK/STUDIOHORST.AT)
Landesrat Sebastian Schuschnig, WK-Präsident Jürgen Mandl und Christoph Schneider, Economica, präsentierten die Studie.

„Politischer No-Brainer“
Und gerade in Kärnten würde es sich anbieten, die Nähe zu den Seehäfen Koper, Triest und Venedig zu nutzen. Es sind zwar Investitionen von 80,4 Millionen Euro in Fürnitz und 1,9 Millionen Euro in Kühnsdorf geplant, doch es geht um die Geschwindigkeit. „Der Verkehr wird stattfinden, aber wo bleibt die Wertschöpfung?“, warnt Landesrat Sebastian Schuschnig. „Die Koralmstrecke kann unsere künftige wirtschaftliche Lebensader werden. So gesehen ist ein klares Bekenntnis aller Verantwortlichen ein politischer No-Brainer.“

Überlebensfrage für Wirtschaftsstandort
Auch die Wirtschaftskammer mahnt ein höheres Tempo bei den Projekten ein. „Es ist unverständlich, wenn es hier zu Verzögerungen kommt. Der internationale Wettbewerb schläft nicht“, betont WK-Präsident Jürgen Mandl. „Rundherum wird massiv investiert. Es ist für den Wirtschaftsstandort Kärnten eine Überlebensfrage, dass diese Investitionen getätigt werden.“ Mit Blick auf die Akteure ÖBB, Bund und Wirtschaft fordert Landesrat Schuschnig abschließend: „Es geht um einen großen Schulterschluss, damit die Chance der Koralmbahn genutzt werden kann.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt