06.06.2024 06:59

Parteianalyse

Kickl „staatsmännischer“, Babler „Lucky Loser“

Kommunikationsexpertin Tatjana Lackner analysiert im Interview auf krone.at die rhetorischen Fähigkeiten der EU-Spitzenkandidaten und die aktuelle Position der heimischen Parteien bei der kommenden Nationalratswahl. 

„NEOS-EU-Spitzenkandidat Helmut Brandstätter versucht, bei seiner Forderung einer gemeinsamen EU-Armee das Wort ,NATO´ nicht zu sagen, weil das in Österreich nicht gut ankommt. Das ist ein cleverer Schachzug. Er spricht generell sehr versiert, man merkt, er kommt aus den Medien. Er kann das.“ 

„EU-Plakate optisch grottig“
Die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling sei eine junge Frau, die ihre Chancen verkürzt habe. Ihre Plakate mit Herz seien nach all den gegen sie gerichteten Vorwürfen nun eher eine Art Schuss ins Knie. FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky wiederum wirke optisch wie ein Kandidat aus den 80er-Jahren. Lackner: „Vilimskys EU-Plakate sind optisch grottig, aber für die FPÖ-Zielgruppe clever ausgerichtet. Es wird alles aufgelistet, was die FPÖ stört oder anders machen würde.“  Bei der EU-Wahl gehe es für die Parteien jedenfalls um Verbündete in Europa. Bei dieser Wahl mit seiner Stimme den Parteien einen Denkzettel geben zu wollen, sei der falsche Platz. Dafür passe die Nationalratswahl im September besser.

(Bild: krone.tv)

ÖVP bei Nationalratswahl nur am Stockerl
Wie sieht es aber bei der Nationalratswahl aus? Lackner: „Die ÖVP darf beim Ergebnis nicht mit dem Pokal rechnen. Aber ein Stockerlplatz ist ihr sicher.“ Karl Nehammer würde derzeit in der ÖVP eher die Rolle des Verbinders übernehmen. Er argumentiert nicht scharfzüngig und versucht, nirgendwo anzuecken. Die Rolle der FPÖ sei da eine ganz andere: „Die FPÖ lebt von Problemen, muss sie aber nicht lösen. Herbert Kickl versucht in letzter Zeit jedenfalls, bei seinen Aussagen staatsmännischer zu erscheinen.“ Die Position der SPÖ sei da schwieriger: „Andreas Babler hat eine ,Lucky Loser´-Position. Er soll happy wirken. Aber innerhalb der SPÖ traut man es, ihm hinter vorgehaltener Hand oft nicht zu, staatstragend wirken zu können.“

Die ganze Analyse von Tatjana Lackner sehen Sie im Video oben!

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