Schon eine Woche vor der nächsten ORF-Stiftungsratssitzung lässt dessen Mitglied Peter Westenthaler wieder durch verbale Attacken auf den Öffentlich-Rechtlichen aufhorchen. In einer eigens einberufenen PK warf er dem ORF eine „systematische, flächendeckende Kampagne“ gegen die FPÖ vor und nannte ihn „durchgeknallt“.
Bereits vor seiner ersten ORF-Stiftungsratssitzung im vergangenen März inszenierte sich Westenthaler öffentlich – schließlich kam aber nicht viel heraus. Außer, dass er kürzlich von vielen Stiftungsratskollegen einen offenen Brief bekam, in dem sie ihn zur Mäßigung aufriefen. Kommende Woche wird er nun an der nächsten Sitzung teilnehmen und kündigte in einer eigenen Pressekonferenz neun Kritikpunkte an, mit denen er den Rat befassen werde.
Der ORF sei in den vergangenen Wochen „völlig durchgeknallt“ und fahre eine „systematische, flächendeckende Kampagne“ gegen die FPÖ. Deren EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky hatte ein Interview mit dem ORF sogar abgebrochen. In der Berichterstattung zur EU-Wahl habe es „Entgleisungen“ gegeben.
Westenthaler will das ORF-Gremium zudem u. a. mit der ORF-Haushaltsabgabe befassen, die er als „nicht rechtmäßig“ und „völlig deplatziert“ erachtet. Als „unfassbar“ bezeichnete Westenthaler, dass der ORF offenbar von 180.000 Haushalten weniger als vom Gesetzgeber prognostiziert den ORF-Beitrag erhält. „Welche Dilettanten sind da in Regierung und ORF unterwegs?“, fragte er sich. Den vom ORF jüngst installierten Ethikkodex mit Regeln für Nebenbeschäftigungen und den Auftritt auf Social Media bezeichnete er als „Papiertiger“. Keiner der ORF-Mitarbeiter halte sich daran.
Viel Lärm um Nichts
Aufgrund seiner vielen Anliegen solle man sich auf eine lange Sitzung einstellen, so Westenthaler. Eine ähnliche Ankündigung hatte er jedoch auch bereits vor der März-Sitzung gemacht, die dann pünktlich zu Ende ging.
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