Erst der Sylt-Skandal, jetzt der Gagen-Zwist: Star-DJ Gigi D‘Agostino hätte beim Electric Love Festival am Salzburgring auftreten sollen. Dazu kam es nicht. Dennoch pocht der Italiener auf seine Gage – und zieht jetzt vor Gericht ...
Der erste Hype um den Künstler liegt zwar bereits Jahre zurück, doch jetzt sind seine Songs wieder in vielen internationalen Hitparaden vertreten. Denn Italiens Star-DJ Gigi D’Agostino hat derzeit mit Negativ-Schlagzeilen zu kämpfen. Unverbesserliche Rassisten versahen seinen Hit „L’Amour Toujours“ mit ausländerfeindlichen Parolen und sangen diese immer wieder lautstark in Diskotheken – die „Krone“ berichtete mehrfach.
Der Italiener selbst hat mit alledem nichts zu tun. Dafür führt der Musiker derzeit einen juristischen Streit mit den Verantwortlichen des Salzburger Electric Love Festivals (ELF). D’Agostino hätte im Sommer 2020 am Salzburgring auftreten sollen. Seine Gage: laut „Krone“-Recherchen 40.000 Euro. Die Hälfte davon kassierte er bereits im Vorfeld, den Rest sollte der DJ nach seinem Auftritt erhalten. Doch dazu kam es nicht.
Das komplette Electric Love Festival musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Die ELF-Verantwortlichen trafen mit allen Künstlern Vereinbarungen. Demnach durften sie ihre Anzahlungen behalten und ihre Gastspiele am Salzburg nachholen, sobald dies Corona-bedingt wieder möglich wäre.
Mit D’Agostino kam eine derartige Vereinbarung offenbar wegen mangelhafter Kommunikation seitens des Musikers nicht zustande. Ende 2021 kontaktierte man den Star-DJ erneut, wollte die Einzelheiten für seinen Auftritt beim ELF 2022 besprechen.
Geboren als Luigino Celestino Di Agostino am 17. Dezember 1967 in Turin. Zunächst arbeitet er als Steinmetz, Mechaniker und Installateur. Zeitgleich organisiert er Partys in verschiedenen Clubs und macht sich bald einen Namen als DJ, Remixer und Musikproduzent. Er gilt als Erfinder des Lento-Violento-Stiles und als bedeutendster Interpret der Italo-Dance-Szene. International bekannt wird er durch Lieder wie „In my mind“, „Bla Bla Bla“, „The Riddle“, „La Passion“ und „L‘amour toujours“.
Letzteres wurde auf der Nordseeinsel Sylt und in Kärnten für rassistische Gesänge missbraucht. „In my mind“ wurde auf Spotify 1,5 Milliarden Mal heruntergeladen, „L’amour toujours“ mehr als 450 Millionen Mal, mit 12,4 Millionen Hörern.
Im Januar 2022 wurde bekannt, dass D’Agostino unter einer schweren Krankheit leidet. Nach einer knapp zweijährigen gesundheitsbedingten Pause wird er im Herbst 2024 erstmals wieder live auftreten. Die Konzerte in Graz (Oktober) und Klagenfurt (Dezember) sind ausverkauft, für Dornbirn (März 2025) gibt es noch Restkarten.
Noch gibt es kein Urteil im Gagen-Zwist
Nun forderte der Italiener allerdings vehement die 20.000 Euro für seinen Nicht-Auftritt aus dem Jahr 2020 ein. Zudem machten dann dem Italiener gesundheitliche Probleme zu schaffen. Auch 2022 trat D’Agostino daher nicht beim Electric Love Festival auf.
Dafür leitete er jetzt rechtliche Schritte gegen das Salzburger Musikfestival ein. Bei einer Gerichtsanhörung in der Schweiz gab sein Anwalt zuletzt zu Protokoll, dass der zweite Teil der Bezahlung bis Mai 2020 erfolgen hätte müssen.
Ein Urteil in der Causa steht noch aus.
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