Der Reiseboom ist ungebrochen, doch jeder vierte Urlauber muss heuer bei den Kosten den Rotstift ansetzen. Bei Billigangeboten sollten Konsumenten genau hinschauen, abseits davon stehen aber auch Fernreisen hoch im Kurs.
Der Reise-Boom nach der Corona-Pandemie hält auch 2024 an, doch Teuerungen und Inflation führen dazu, dass viele Urlauber bei den Kosten den Rotstift ansetzen müssen. „Ein Viertel muss mit einem geringeren Budget als im Vorjahr auskommen“, bringt es Christoph Teller vom Institut für Handel, Absatz und Marketing an der Johannes Kepler Uni Linz auf den Punkt.
Urlaubsreise zu teuer
Für jeden sechsten Österreicher geht sich eine Urlaubsreise finanziell nicht aus – wenig überraschend trifft es hier vor allem Menschen mit geringem Einkommen. Für 34 Prozent der Haushalte unter 2000 Euro monatlichem Nettoeinkommen fällt der Sommerurlaub buchstäblich ins Wasser.
„Billigangebot kaum nachgefragt“
Trotzdem sind Reisebüros mit der Auslastung zufrieden. „Die Hauptbuchungszeit von Jänner bis März war sehr gut. Billig- und Last-Minute-Angebote werden kaum nachgefragt“, sagt Harald Schobesberger, Reisebüro Urlaubswelt in Schörfling und stellvertretender Fachgruppenobmann in der Wirtschaftskammer OÖ.
Saisonende günstiger
Griechenland sei nach wie vor sehr beliebt, aber nordische Länder ziehen an. „Bei teils 40 Grad im Süden wird es den Leuten zu heiß“, so Schobesberger, „auch Fernreisen entwickeln sich positiv.“ Wurden im Jahr 2022 in seinem Reisebüro durchschnittlich rund 3800 Euro pro Buchung ausgegeben, sind es heuer schon fast 6000 Euro. Sparen könne man zu Saisonende ab Mitte September, „da kann man in Griechenland und Spanien noch baden“, weiß der Reisebürochef.
Vorsicht bei Schnäppchen
Vor allzu verlockenden Urlaubsangeboten warnt Ulrike Weiß von der Arbeiterkammer OÖ: „Nicht auf Schnäppchen hineinfallen, besser ein Budget festlegen und sich dann beraten lassen“, so die Konsumentenschützerin.
Zu viel sparen kann schnell teuer werden. Gerade bei sehr günstigen Angeboten auf Online-Plattformen sollten Konsumenten vorsichtig sein.
Ulrike Weiß, Leiterin Konsumenteninformation der AK OÖ
Außerdem sollten sich Reiselustige überlegen, wo sie Abstriche machen könnten – sei es bei Lage der Unterkunft, Verpflegung oder Programm. „Warum soll man zehn Tage Animation zahlen, wenn man nur einmal Tretboot fahren will“, so Weiß.
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