Erinnern Sie sich an Hans Peter Martin? Das ist jener Mann, der vor 15 Jahren mit seiner „Liste Martin“ bei den EU-Wahlen in Österreich mehr als 500.000 Stimmen sammelte – das waren stolze 18 Prozent. Daran erinnert Martin heute in der „Krone“ in einem bemerkenswerten Gastkommentar, der zu einem sehr klaren Aufruf gerät. Oder, wie er es nennt: „Ein Appell an die 500.000“. Gemeint: an jene halbe Million Österreicher, die ihn einst gewählt haben. Unter denen, wie er weiß, nicht wenige waren, die ohne seine Kandidatur „schon damals die FPÖ gewählt hätten“. Und von denen er nun oft höre: „Dieses Mal mache ich mein Kreuz bei der FPÖ.“ Spannend, was er diesen Menschen zu sagen hat!
„Ins Verderben“. Er verstehe es vielfach, wenn man die Freiheitlichen wählen möchte, schreibt Martin. Doch er rät davon ab. Unter anderem wegen des Friedens, „der äußere und innere“. Denn einerseits werde „ein wiedergewählter US-Präsident Donald Trump gemeinsam mit Xi Jinping und Wladimir Putin die Welt so aufteilen, dass es für uns in Europa immer unwirtlicher werden wird“. Und „während unsere Vorfahren eine aggressive Sowjetunion fürchteten, sollten wir jetzt die russische Desinformation viel ernster nehmen“. Martins These: „Die Nähe der FPÖ zu russlandfreundlicher Politik ist belegt. Ein ausgrenzender Nationalismus im Stile der FPÖ wird uns in Österreich nur in die Isolation führen.“ Menschenverachtung sei keine Lösung. „Wer hetzt, erntet Hass.“ Besonders bedrückend findet Martin auch die FPÖ-Haltung in der Klimafrage, er sieht „außer im Leugnen und Zynismus“ keinen Beitrag der FPÖ zur Lösung dieser existenziellen Frage. Und so kommt Hans Peter Martin zum dramatischen Schluss: „Parteien wie die FPÖ führen Österreich und auch Europa ins Verderben. Wo sie an der Macht sind, schränken sie die Demokratie ein. Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber. Das sollte nicht für Österreich gelten.“ Harte, klare Worte. Garantiert Worte, die heftigen Widerspruch provozieren.
Kommen Sie gut durch den Donnerstag!
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