Angewidert von der deutschen Kriegstreiberei nennt sich Helmut Herzfeld John Heartfield. Der kommunistische Künstler nutzt in den 1930ern Fotomontagen für politische Satire. Die Nazis erklären ihn deswegen zum Staatsfeind. Ein Film zeigt Heartfields bewegte Zeit durch die Augen einer jungen Grafikdesignerin und einer animierten Figur. Lesen Sie unsere Kino-Kritik zu dem Doku-Genre-Mix „Johnny & Me“.
Die Grafikerin Stephanie (Stephanie Stremler) laboriert an einer bleiernen Schaffenskrise. Eine Ausstellung mit Arbeiten des deutschen Malers, Grafikers und kritischen Fotomontagekünstlers John Heartfield alias Herzfeld inspiriert sie total.
Beim Eintauchen in dessen satirische Kollagen, die sich auch mit dem NS-Regime auseinandersetzten, landet Stephanie durch ein Zeitfenster in Heartfields Atelier, wo dieser als Trickfigur in den Dialog mit ihr tritt.
Die Herangehensweise von Regisseurin Katrin Rothe, die sich hier der Biografie Heartfields annimmt, ist verspielt-kreativ, mixt sie doch Trickfilmsequenzen mit Realfilmszenen. Dem dokumentarischen Ansinnen, nämlich ein Spotlight auf die bewegte Vita des Künstlers und Menschen Herzfeld zu richten, wird sie mit diesem unkonventionellen Porträt durchaus gerecht.
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