Prozess um Immobilie

Betagte Hausbesitzerin um 900.000 Euro geprellt?

Oberösterreich
06.06.2024 12:00

Zwei Anwälte, ein Notar und drei Personen aus der Immobilienbranche stehen ab 12. Juni in Wels vor Gericht. Sie sollen eine betagte Dame, wie berichtet, dazu gebracht haben, ihr Grundstück zu einem viel zu niedrigen Preis zu verkaufen. Die Eigentümerin dürfte so um rund 900.000 Euro geprellt worden sein.

Die Staatsanwaltschaft legt den Angeklagten schweren Betrug zur Last. Ein Urteil ist erst zu einem späteren Termin zu erwarten.

Laut Gericht habe die Immobilienfirma 750.000 Euro für die Immobilie am Traunsee bezahlt, obwohl der Verkehrswert bei 1,66 Mio. Euro lag. Die Eigentümerin sei damals – im Herbst 2019 – bereits nicht mehr geschäftsfähig gewesen, so der Vorwurf. Angeklagt sind wegen dieses Vorgangs zwei Anwälte und ein Notar, die beiden Geschäftsführer der beteiligten Immobilienfirma sowie eine Maklerin.

Strafrahmen von bis zu zehn Jahren Haft
Ihnen drohen im Falle einer Verurteilung ein bis zehn Jahre Haft. Zudem wurde auch eine Verbandsklage gegen die Immobilienfirma eingebracht, hier könnte eine Geldstrafe verhängt werden.

Die Justiz rechnet für den ersten Prozesstag mit regem Publikumsinteresse aus der Region. Für 13. Juni und 27. Juni sind bereits weitere Verhandlungstage angesetzt, ob es dann schon ein Urteil geben wird, ist offen.

Ähnlicher Fall in Pasching
In einem auffällig ähnlich gelagerten Fall ermittelt derzeit – wegen einer Schadenssumme im Millionenbereich – die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA): Eine Rechtsanwältin und ein Notar werden verdächtigt, 2022 eine demenzkranke Frau dazu gebracht zu haben, Verträge zu unterzeichnen, mit denen sie ihr gesamtes landwirtschaftliches Anwesen in Pasching an ihren Neffen übertrug – obwohl sie sich zuvor in einem jahrelangen Rechtsstreit dagegen gewehrt haben soll, dass er etwas von ihr bekommt. Auch Vorgänge um ein Grundstück im Innviertel sollen im Raum stehen – die „Krone“ berichtete.

Ermittelt wird in dem Fall zudem gegen einen Psychiater, der im Verdacht steht, ein Gefälligkeitsgutachten zum mentalen Zustand der Frau erstellt zu haben, und zwischenzeitlich sogar in Untersuchungshaft genommen wurde, sowie gegen den Neffen. Mit dem Fall am Traunsee dürfte es Überschneidungen geben, auch wenn sich die Ermittler dazu aus Persönlichkeitsschutzgründen bedeckt halten.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt