Vor Saudi-Arabien
USA bald weltweit größter Produzent von Erdöl
So zeigt der "World Energy Outlook" dramatische Veränderungen in der globalen Energiewirtschaft in den nächsten zwei Jahrzehnten. Hauptverantwortlich dafür seien die USA, die ihre Gas- und Ölproduktion erheblich steigern und damit schon 2020 zum Netto-Exporteur von Erdgas werden. Fast 90 Prozent der Öl-Lieferungen aus dem Nahen Osten sollen dann nach Asien gehen.
Trotz der enormen Effizienzsteigerungen bei der Produktion und dem Verbrauch von Energie wird der weltweite Energiehunger weiterhin deutlich anwachsen, bis 2035 um mehr als ein Drittel. China, Indien und der Nahe Osten werden für 60 Prozent des Anstiegs verantwortlich zeichnen. Im Unterschied dazu wird der Bedarf der OECD-Staaten nicht wesentlich steigen. Die westlichen Industrieländer werden ihren Bedarf aber deutlich stärker als bisher mit Gas und erneuerbaren Energieträgern decken.
Fossile Energieträger weiterhin dominant
Schon 2015 sollen erneuerbare Energieträger laut IEA-Berechnungen zur zweitwichtigsten Quelle für die Stromerzeugung werden und damit zur Kohle aufschließen. Das hänge aber wesentlich davon ab, ob die erneuerbaren Rohstoffe auch künftig subventioniert werden. 2011 betrugen diese Subventionen (auch für Bio-Brennstoffe) insgesamt 88 Mrd. Dollar. Im Zeitraum bis 2035 müssten die Subventionen 4,8 Billionen Dollar betragen. Mehr als die Hälfte dieser Summe sei bereits für bestehende Projekte reserviert oder wird benötigt, um die definierten Ziele bis 2020 zu erreichen.
Dennoch werden fossile Energieträger im globalen Energiemix weiterhin dominant bleiben. Dafür werden auch Subventionen sorgen, die im Jahr 2011 um fast 30 Prozent auf 523 Mrd. Dollar (412,01 Mrd. Euro) anstiegen, vor allem im Nahen Osten und Nordafrika.
Irak als zweitgrößter Erdöl-Exporteur
Die weltweite Ölnachfrage soll laut IEA-Prognose bis zum Jahr 2020 um 7 Mio. Fass pro Tag zunehmen und 2035 mehr als 99 Mio. Fass pro Tag übersteigen. Der Ölpreis werde dann mehr als 215 Dollar (rund 169 Euro) pro Fass betragen. Der Irak wird laut IEA bis 2035 Russland als zweitgrößten Ölexporteur überholen und alleine für 45 Prozent der Zunahme bei der Ölproduktion verantwortlich sein.
Kapazitäten bei Atomkraft werden zunehmen
Die Ausbaupläne für Atomkraft seien laut IEA nach dem Atomunfall im japanischen Fukushima etwas zurückgenommen worden, aber die Kapazitäten sollen vor allem in China, Südkorea, Indien und Russland zunehmen.
IEA-Chefökonom Fatih Birol beklagt vor allem das Fehlen einer koordinierten Energiepolitik. "Unsere Analyse zeigt, dass zwei Drittel der bis 2035 ökonomisch realisierbaren Effizienzverbesserungen ungenützt bleiben werden", so der Hauptautor des "World Energy Outlook".
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