Gerade einmal Rang sechs hatte beim Großen Preis von Monaco für Max Verstappen herausgeschaut und auch in Montreal, gelten die Bullen nicht als Favorit, wie Motorsport-Berater Helmut Marko erklärte. Verstappen verriet indes, was dem Rennstall aktuell Kopfschmerzen bereitet.
Der dreifache Weltmeister will die Vorherrschaft in der Formel 1 in Kanada wieder an sich reißen. Die vergangenen drei Rennen haben drei verschiedene Sieger gebracht, die noch dazu in drei verschiedenen Autos saßen. Interessant ist, dass der Red-Bull-Star in dieser Saison jeweils auf Straßenkursen in Städten, die mit M beginnen, nicht Erster war: Melbourne, Miami, Monte Carlo. Auch in Montreal wird an diesem Wochenende nicht auf einer permanenten Rennstrecke gefahren.
RB20 kein Freund von langsamen Kurven
Fakt ist, McLaren und Ferrari haben aufgeholt und im dritten Jahr des bestehenden Reglements einen Teil des Vorsprungs von Red Bull wettgemacht. Dabei sind die jüngsten Ergebnisse – McLarens Lando Norris siegte in Miami, Ferrari-Mann Charles Leclerc in Monte Carlo – auch streckenspezifisch zu erklären. Auf Kursen mit mehr und langsameren Kurven, wo mehr Abtrieb vonnöten ist, ist der RB20 etwas launisch, das Fahrverhalten schwerer einzuschätzen. Speziell das Überfahren der Randsteine haben Verstappen und seine Mannschaft als Schwäche ausgemacht.
„Wir haben dieses Problem seit 2022, aber natürlich hatten wir in den letzten beiden Jahren einen Vorteil im Auto, und das wird ein wenig kaschiert, weil wir in den Kurven, in denen die Randsteine und die Bodenwellen nicht die Begrenzung sind, ein wenig gewinnen“, erklärte Verstappen in Monaco. „Aber da alle aufholen, wird man natürlich eingeholt, wenn man seinen schwächsten Punkt nicht verbessert.“
„Nicht Favorit“
Beim neunten Rennen der Saison am Sonntag (20 Uhr) in Montreal, wo das Überfahren der Kerbs ein probates Mittel ist, um Rundenzeit zu gewinnen, könnten sich die Schwierigkeiten wiederholen. „Wir fahren nicht als Favorit nach Kanada“, sagte Red-Bull-Konsulent Helmut Marko der „Krone“. Red Bull liegt in der Konstrukteurswertung nur noch 24 Punkte vor Ferrari. In der Fahrerwertung ist Verstappen 31 Punkte vor Leclerc und 56 vor Norris.
Gegenteil von Monaco
Ferrari-Teamchef Fred Vasseur prophezeite einen weiteren engen Kampf zwischen den Red Bulls und den roten Rennern sowie McLaren. Montreal sei „wahrscheinlich fast das Gegenteil von Monaco, was die Geschwindigkeit angeht, aber man hat auch die Charakteristik der Randsteine, mit vielen langsamen Kurven und Schikanen“, sagte der Franzose. „Unser Auto hat sich auf verschiedenen Rennstrecken gut geschlagen, aber wir wissen, dass wir in Kanada viel zu tun haben werden“, meinte McLaren-Pilot Norris.
In den Jahren 2022 und 2023 gewann Verstappen auf dem Circuit Giles-Villeneuve, wo Lewis Hamilton gemeinsam mit Michael Schumacher Rekordgewinner (je sieben Siege) ist. Der erlebt bei Mercedes derzeit die schwierigste Phase seiner Karriere. „Das Feld ist näher zusammengerückt, und wir machen uns keine Illusionen darüber, dass andere sich weiter verbessern werden“, sagte Mercedes-Boss Toto Wolff. „Wir müssen weiter hart und fleißig arbeiten, um uns in die Spitzengruppe zu kämpfen.“
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