Der Attentäter von Mannheim war ein Musterbeispiel für gelungene Integration, las ich im „Spiegel“. Demnach genügt es also, Deutsch zu lernen und keine Straftaten zu begehen, um bei uns „gut integriert“ zu sein. Natürlich freue auch ich mich als Lehrerin über jeden Elternteil, mit dem ich ohne Google-Übersetzer sprechen kann. Aber reichen Deutschkenntnisse wirklich aus, um ein Teil der österreichischen Gesellschaft zu werden?
Seit immer mehr Schüler aus streng muslimischen Familien Wiener Schulen besuchen, bin ich sehr skeptisch. Viele scheinen nur körperlich hier zu leben. Ihre Köpfe und Herzen sind in den Herkunftsländern. Österreich ist ihnen fremd, manchmal sogar bedrohlich. So werden Jausenboxen der Sitznachbarn auf Schweinefleisch kontrolliert und 8-jährige Mädchen, die in kurzen Hosen turnen, beleidigt. Manche Klassen wären mit palästinensischen und durchgestrichenen israelischen Fahnen tapeziert, hätten Lehrer nicht eingegriffen.
Wir versuchen aufzuklären und Hitzköpfe zu beruhigen, doch das Wort der Eltern und Angehörigen wiegt mehr. Mischen wir uns zu viel ein, beschweren sich Mitglieder der islamischen Communities ganz rasch. Mit Unterstützung der Bildungsdirektionen sollten wir hier nicht rechnen. Lehrer als Rassisten abzustempeln ist einfacher, als es sich mit streng gläubigen Muslimen anzulegen.
Man kann diese Entwicklungen weiterhin laufen lassen. Die Folgen werden wir schmerzhaft spüren – nicht nur in Favoriten.
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