Bademeister werden in Oberösterreich vielerorts händeringend gesucht, die „OÖ-Krone“ kennt die Aufgaben im Job. Denn es geht nicht nur um die Sicherheit der Schwimmenden. Nach der brutalen Attacke in Perg ist der dortige „Badewaschel“ weiterhin im Krankenstand.
Meist treten sie nur in Erscheinung, wenn Menschen zu ertrinken drohen. Dabei ist ihr Aufgabengebiet weitaus größer: Bademeister kümmern sich nicht nur um die Sicherheit der Schwimmenden, sondern sind auch für Wasserqualität oder Gebäudetechnik verantwortlich. Zuletzt tauchte die Berufsgruppe aber mehrfach in den Schlagzeilen auf.
Über Drehkreuz gesprungen
Für Aufregung sorgte ein Fall, der sich Mitte Mai im Perger Freibad zugetragen hatte: Ein 14-Jähriger soll den dortigen Bademeister (68) mit Fäusten krankenhausreif geschlagen und bedroht haben. Zuvor sei der Bursch – für ihn bestand ein Betretungsverbot der Anlage – einfach über das Drehkreuz beim Eingang gesprungen. Völlig anders stellte sich die Situation letzten Sommer in Steyrer Freibad dar.
In den Sozialen Medien kursierte ein Video mit schier unglaublichen Szenen: Ein Bademeister beförderte einen Badegast mit Fußtritt vom Sprungturm. Dieser Fall landete letztlich sogar vor Gericht. Vom Vorwurf der Nötigung wurde der Beschuldigte zwar freigesprochen, sein Dienstverhältnis wurde aber einvernehmlich aufgelöst.
Freibad muss geschlossen bleiben
Dabei werden Bademeister vielerorts gesucht, etliche Badeoasen mussten die Suche gar erfolglos einstellen. Lochen am See oder Schönau/Mühlkreis starteten ohne fixe Badeaufsicht in die Saison, geschlossen hat hingegen weiterhin das Freibad in Obernberg/Inn. Der dortige Bademeister fällt krankheitsbedingt aus, Ersatz blieb aus. „Aber Interessenten können sich am Gemeindeamt melden“, meint Bürgermeister Martin Bruckbauer (BOMB). Meist sind Bademeister bei den Gemeinden angestellt, ihr Gehalt orientiert sich an der OÖ Gemeinde-Einreihungsverordnung.
Das kritisiert ein Gewerkschaftsmitglied in einem einschlägigen Magazin: „Einen ganzen Tag auf den Beinen bei teils über 30 Grad, das muss man erst mal aushalten, dazu Wochenend- und Feiertagsdienste. Konfliktscheu darf man auch nicht sein, denn nicht alle Badegäste sind lustig“. Eine faire Bezahlung wird gefordert, „sonst bekommen wir bald kein Personal mehr.“
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