Drei erwischt es

Der „Tag X“: Wer bekommt keine finale EURO-Rose?

Ralf Rangnick verkündet heute seine Entscheidung.

(Bild: Urbantschitsch Mario)

Ralf Rangnick muss heute die 26 Mann für Deutschland nennen. Drei erwischt es, für den Teamchef sportlich und menschlich schwer.

Der Tag, an dem er „Sorry, du bist nicht dabei“ sagen muss, der Moment, wo er drei Spielern keine finale EURO-Rose überreichen kann – heute muss Teamchef Ralf Rangnick den Bachelor spielen, diese Entscheidung treffen, dies den Spielern mitteilen. Denn heute muss der ÖFB bis 23.59 Uhr der UEFA jene 26 Mann bekannt geben, mit denen man das Turnier bestreitet. Da Rangnick zuletzt 29 Spieler in den Lehrgang geholt hatte, muss er nun drei streichen.

Drei Varianten sind möglich und vorstellbar:

Die normale Variante: Fahren wie stets üblich drei Tormänner mit, dann erwischt es einen Keeper und zwei Feldspieler. Patrick Pentz (spielte gegen Serbien) und Heinz Lindner (spielt in der Schweiz) haben im Tor ihre Rosen fix, daheim bleiben muss dann entweder Tobias Lawal oder Niklas Hedl. Feldspieler? Alle, die gegen Serbien dabei waren, sind zu 99 Prozent auch im EURO-Kader, ist Gernot Trauner fit, darf er auch mit einem Platz rechnen. Bleiben Verteidiger Flavius Daniliuc sowie die Mittelfeldspieler Matthias Seidl, Florian Kainz und Thierno Ballo. Seidl war bei Rangnick im Kader eigentlich immer dabei, Ballo ist die „Teamchef-Entdeckung“ vor der EURO, allerdings hat ihn Rangnick noch nie im Teamdress gesehen.

Rapid-Keeper Niklas Hedl (re.) hofft auf eine Rose, die auch Tobias Lawal (li.) vom LASK gerne hätte.

(Bild: GEPA)

Thierno Ballo (2. von re.): bisher keine Minute im A-Team absolviert – aber dennoch bei der EURO dabei?

(Bild: GEPA)

Die Tormann-Variante: Wandelt Rangnick auf den Spuren seines Landsmannes Julian Nagelsmann, dann nimmt er wie der deutsche Teamchef vier Tormänner mit. In diesem Fall würde es drei Feldspieler erwischen.

Die Fragezeichen-Variante: Fährt der rekonvaleszente Alexander Schlager, vor seiner Verletzung die Nummer eins im Teamtor, doch mit? Möglich, da man einen verletzten Tormann vor dem ersten Spiel durch einen Feldspieler ersetzen kann, danach nur noch durch einen anderen Tormann. Aber: Rangnick kündigte bereits an, dass Schlager für das erste Spiel gegen Frankreich auf keinen Fall ein Thema ist – und während eines Turniers kam es nur ganz, ganz selten vor, dass freiwillig ein Tausch im Tor stattfand. Also macht eine Schlager-Einberufung fast keinen Sinn.

Wie auch immer der Teamchef sich entscheidet: Leicht ist es nicht, drei Spielern, die jetzt die ganze Zeit dabei waren, keine Rose geben zu können – das weiß Rangnick, tut ihm auch weh.