Am Sonntag steht in Österreich die EU-Wahl an. Der Politologe Thomas Hofer sieht die FPÖ in einer aussichtsreichen Position, erstmals eine bundesweite Wahl in der Zweiten Republik zu gewinnen. „Es wäre eine Überraschung, wenn die FPÖ nicht vorne liegen würde“, erklärt Hofer.
„Die Chancen für die FPÖ stehen gut. Der Vorsprung könnte groß genug sein, um die anderen Parteien hinter sich zu lassen“, betonte Hofer. Während die FPÖ auf Erfolgskurs ist, kämpfen die Grünen mit internen Problemen. Die Spitzenkandidatin Lena Schilling und ihre kontroversen Aussagen haben den Wahlkampf der Grünen überschattet. Hofer dazu: „Die Causa rund um Lena Schilling hat den Grünen geschadet und viele thematische Diskussionen überschattet.“ Der Rückgang in den Umfragen ist spürbar, doch die Grünen hoffen, sich noch zu erholen.
Krisenmanagement der Grünen: Eine Fehlleistung?
„Das sogenannte Krisenmanagement der Grünen hat die Situation verschlimmbessert“, sagte er. „Man hätte mit weniger Emotionen und einer strategischen Kommunikation die negativen Auswirkungen begrenzen können.“ Insbesondere die Wortwahl von Vizekanzler Werner Kogler und die Performance von Generalsekretärin Olga Voglauer bei einer Pressekonferenz hätten die Situation unnötig zugespitzt.
NEOS als Profiteure
Hofer sieht die NEOS als potenzielle Profiteure der aktuellen Lage. „Die NEOS könnten aus zwei Gründen profitieren: Zum einen könnte es einen Wählerinnenaustausch mit den Grünen geben, zum anderen sind sie inhaltlich anders positioniert als die meisten anderen Parteien im Europawahlkampf.“ Mit Positionen wie der Forderung nach den ,Vereinigten Staaten von Europa‘ und einer EU-Armee, die zwar nicht mehrheitsfähig sind, könnten die Neos dennoch ihre Zielgruppen mobilisieren und möglicherweise auf zehn bis zwölf Prozent kommen“, so Hofer.
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