Flugsimulator von Axis

10 Millionen Euro: Gewagte Manöver für Großauftrag

Steiermark
07.06.2024 15:00

Einen bemerkenswerten Großauftrag wickelte der südsteirische Flugsimulator-Hersteller Axis ab: Erstmals wurde der Simulator eines Forschungsflugzeugs produziert. Kosten: zehn Millionen Euro. Um an die Daten zu kommen, mussten erfahrene Piloten an ihre Grenzen gehen.

Wenn Axis den Auftrag für einen neuen Flugsimulator erhält, bekommt man meistens von den Herstellern die wertvollen Daten, wie sich die echten Flugzeuge in unterschiedlichen Situationen verhalten. Diesmal war das nicht der Fall. Und so musste man sie sich selbst holen – in großer Höhe.

Konkret geht es um ein Flugzeug des Typs „Beechcraft King Air“. Die Forschungseinrichtung Incas mit Sitz Bukarest nutzt diese Maschinen für ihre Forschungen im Bereich Strömungsmechanik, angewandte Aerodynamik und Flugphysik. Piloten müssen dabei herausfordernde Manöver meistern – und können diese künftig vorab im Simulator üben.

Detailgetreu: Der Schalthebel im Flugsimulator (Bild: Axis)
Detailgetreu: Der Schalthebel im Flugsimulator

Erfahrene Testpiloten in Florida
Da „King Air“ keine Daten zur Verfügung stellte, haben die Südsteirer kurzerhand selbst ein Original-Flugzeug geleast und es mit Sensorik und Messinstrumenten ausgestattet. Erfahrene Piloten führten primär im sonnigen, wetterstabilen Flordia sogenannte Flugtestkampagnen durch, um die Daten zu gewinnen. „Man braucht dafür speziell trainierte Testpiloten“, erklärt Michaela Fröhlich, Commercial Directorin von Axis.

Auch Geschäftsleiter Christian Theuermann betont die Herausforderung des Auftrages: „Eine Forschungseinrichtung hat besondere Ansprüche.“ Nun verfügt man aber über die Daten der „King Air“ – ein Wettbewerbsvorteil für das steirische Unternehmen, das ohnehin zu den fünf führenden Flugsimulator-Herstellern der Welt zählt. Weitere Aufträge im Forschungsbereich dürften also folgen.

Auslastung für zwei Jahre gesichert
Axis mit Sitz in Lebring wurde vor 20 Jahren gegründet. Viele der derzeit 100 Mitarbeiter sind seit Anfang an dabei. Gesucht werden derzeit zehn bis 15 neue Mitarbeiter, von Software-Entwickler bis zu CNC-Fräser. Der Auftragsbestand ist hoch, von etwa 100 Millionen Euro Volumen ist die Rede. Fröhlich: „Die Auslastung für die nächsten 24 Monate ist jedenfalls gewährleistet. Am Freitag überreichte Landeshauptmann Christopher Drexler auch das steirische Landeswappen.

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