Ein Wasserstoffkraftwerk ist in Zurndorf geplant. Die ÖVP hat Bedenken.
Geht es nach der Burgenland Energie, werden ab 2026 in Zurndorf 9000 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr produziert. Ab 2031 werden es jährlich 40.000 Tonnen sein. Dafür soll in der Nähe des Friedrichshofes ein Wasserstoffkraftwerk errichtet werden.
Laut VP-Klubobmann Markus Ulram, Landtagsabgeordneter Gerald Handig und Werner Falb-Meixner. wird das Werk täglich 2,2 Millionen Liter Wasser brauchen. Das Gebiet rund um Zurndorf ist aber, glaubt man Falb-Meixner, sehr trocken. Es gäbe hier keine Brunnen, die Landwirte würden nicht bewässern. „Weil es einfach nicht geht“, beharrt Falb-Meixner.
Golfplatz war geplant, wurde wegen Wassermangels abgewiesen
Er bringt auch das Beispiel eines Golfplatzes, der in der Nähe vor Jahren geplant und wegen zu wenig Wassers von der Behörde abgewiesen worden war. Ulram: „In einem Trockengebiet wie hier, wäre es unverantwortlich solch ein Projekt voranzutreiben. Wir fordern Landeshauptmann Hans Peter Doskozil deshalb auf, das noch einmal zu überdenken.“ Auch die Bezirkshauptmannschaft habe eine kritische Stellungnahme verfasst. „Es stellt sich die Frage, ob überhaupt eine derart große Wasserressource in Zurndorf zur Verfügung steht“, zitiert Ulram daraus. Eine weitere Frage: „Gibt es dann doch zu wenig Wasser, wer darf es schließlich verwenden? Die Bauern, um Lebensmittel zu produzieren? Oder das Wasserstoffwerk um Energie herzustellen? Beides ist wichtig.“
Burgenland Energie: Es gibt keine Auswirkungen aufs Grundwasser
Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie, betont hingegen, das Wasserstoff-Projekt sei so geplant, dass es keine Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel oder den See gäbe. „Mit dieser Blockade der ÖVP soll die Energieunabhängigkeit Burgenlands verhindert werden und die Burgenländer in der Geiselhaft der russischen Gaslieferungen gehalten werden.“ Laut Sharma würden die Zahlen der ÖVP nicht stimmen. „Wir brauchen hier so viel Wasser, wie es einem Feldbrunnen entspricht. In der Region gibt es rund 6000 offizielle Feldbrunnen. Wir sind der Meinung, dass uns die Gasunabhängigkeit von Russland einen von 6000 Feldbrunnen wert sein sollte“, so Sharma.
Auch SPÖ-Klubobmann Roland Fürst meldete sich zu Wort. Der Auftritt der ÖVP sei entlarvend: „Man setzt sich nicht für Energieunabhängigkeit ein, sondern will statt dessen Golfplätze bauen“, erklärt Fürst.
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