Der frühere SPÖ-Regierungschef und Kanzler von 1986 bis 1997, Franz Vranitzky, im Interview über die richtungsweisenden Wahlen, EU-Skepsis, Migration und das „Muss“ des europäischen Einigungswerkes.
„Krone“: Heute ist Europawahl. Die EU steht am Scheideweg, Frankreichs Emmanuel Macron hat gesagt, die EU könnte zerbrechen. Sehen Sie auch die Gefahr?
Franz Vranitzky: Es ist eine Zeitenwende. Die großen Momente der Union liegen hinter uns. Das Projekt ist entstanden aus dem Friedensbedürfnis nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit der Montanunion. Es hat auch lange funktioniert. 15 Staaten bis 1995. Es war unmöglich, dass ein Krieg geführt wurde. Der Stamm hat gehalten. Zudem ist es gelungen, den Binnenmarkt zu errichten. Die gemeinsame Währung ist das zweite Operationsfeld. Das dritte ist Parlamentarismus und Demokratie. Aber wir haben im letzten Jahrfünft ziemliche Veränderungen erlebt – das reicht bis zu den Russland-Aggressionen und zum Nahost-Konflikt. Es könnte auch bei China mit der Taiwan-Frage kritisch werden. Oder die Debatte zu E-Mobility. Das kann ohne die Chinesen nicht durchgeführt werden.
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