Schutzhütten droht Aus

Hütten und Wege im Gebirge zerbröseln

Salzburg
09.06.2024 08:00

Vielen beliebten Schutzhütten in Salzburg droht das Aus. Denn den alpinen Vereinen fehlen Millionen Euro für ihre Erhaltung.

Es ist ein Notruf vom Berg, der vor wenigen Tagen abgesetzt wurde. Diesmal waren es aber die, die im Gebirge an und für sich Schutz geben. Österreichs alpinen Vereine, allen voran der Österreichische Alpenverein, geht das Geld aus, um Wege und Schutzhütten in naher Zukunft zu erhalten.

„Wir benötigen in den kommenden fünf Jahren 95 Millionen Euro“, sagt Gerald Dunkel-Schwarzenberger, Chef des Verbands der alpinen Vereine (VAVÖ). Damit könnte die Zukunft von 270 essenziellen Hütten in ganz Österreich zumindest mittelfristig gesichert sein.

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60 Prozent unserer Hütten sind mehr als 100 Jahre alt. Viele morschen und bröckeln uns unter den Fingern davon. Eine Hütte neu zu bauen kostet bis zu vier Millionen Euro.

Michael Platzer, Geschäftsführer Österreichischer Touristenklub (ÖTK)

429 Hütten und Biwaks, dazu 50.000 Kilometer Wege, betreuen die zwölf alpinen Vereine - fast ausschließlich ehrenamtlich. Klimawandel und auch der stärker werdende Wandertourismus setzen der Infrastruktur am Berg gehörig zu. Rund sechs Millionen Euro kommen dafür vom Bund. Ein Betrag, der seit 2013 nicht angepasst wurde.

Für Salzburgs Hütten und Wege schaut es aktuell düster aus. „60 Prozent unserer Hütten sind mehr als 100 Jahre alt“, sagt Michael Platzer vom Österreichischen Touristenklub (ÖTK). „Sie morschen uns unter den Fingern davon.“

Bei der Werfener Hütte hilft nur mehr ein Neubau. (Bild: ÖTK)
Bei der Werfener Hütte hilft nur mehr ein Neubau.
Die Werfener Hütte im Tennengebirge (Bild: ÖTK)
Die Werfener Hütte im Tennengebirge

So etwa die Werfener Hütte im Tennengebirge. Die Hütte, ein Adlerhorst über dem Salzachtal, ist schon seit Anfang 2023 geschlossen. Eine Sanierung ist zwecklos, ein Neubau zu teuer. Behördenauflagen, die es vor 100 Jahren alle noch nicht gab, kommen obendrauf.

Immer wieder wegen des desolaten Weges gesperrt
Ähnlich schlimm steht es um das Statzerhaus am Hundstein. Noch ist die Hütte nicht gesperrt, aber immer wieder wegen des desolaten Weges geschlossen. Dabei ist sie eine für die Region beliebte Hütte bei Mountainbikern.

Das Statzerhaus am Hundstein ist von der Schließung bedroht. (Bild: Herbert Gschwendtner)
Das Statzerhaus am Hundstein ist von der Schließung bedroht.

Für das Zittelhaus, am Gipfel des Sonnblick (3106 m) und Nachbar des bekannten Observatoriums, steht es schlecht. Die Hütte wurde 1886 erbaut, vieles wurde notdürftig hergerichtet. Durch den abbrechenden Berg, durch das Schwinden des Permafrost, ist die Hütte in ernsthafter Gefahr.

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