Mit sauerstoffreichem Wald- und Wiesenjogging hat Treppenlauf gar nichts gemeinsam. Die Oberschenkel brennen von Stockwerk zu Stockwerk mehr und im Ziel wird jeder Teilnehmer von Husten gebeutelt. Trotzdem liefen Samstag 650 Extremsportler auf den DC Tower in Wien.
Unglaubliche Szenen zum Staunen: Während sich mehrere Beamte der Polizei-Sondereinheit WEGA vom 60. Stockwerk des DC Tower abseilten, erklommen Extremsportler Österreichs höchstes Bürogebäude zu Fuß. Sie liefen in dem Wolkenkratzer, in dem 7000 Menschen arbeiten, 1450 Stufen und 58 Stockwerke in Richtung Himmel. Im Zielbereich auf der Dachterrasse des Hotels Melia erzählte Cordula Galster: „Ich wohne in Frankfurt am Main in einem Hochhaus im 23. Stockwerk, gehe einmal pro Tag zu Fuß in meine Wohnung. Für mich war es gut, dass es wie bei mir daheim ein linksdrehendes Treppenhaus war. Es war schön breit, die Luft war viel besser als gedacht.“ Die 50-Jährige lächelte: „Die letzten drei Stockwerke konnte ich noch einmal zulegen. Geschnauft habe ich aber schon nach den ersten drei Stockwerken. Beim Treppenlauf geht es eigentlich nur darum, den eigenen Schweinehund zu überwinden, Augen zu und durch.“
Österreicher erfand eine eigene Treppenlauf-Technik
Görge Heimann, Präsident der fast 100 Mitglieder starken Vereinigung Towerrunning Germany, lächelte: „Der Österreicher Rolf Majcen hat sogar eine eigene Technik erfunden, mit beiden Händen innen am Geländer.“ Majcen, der schon 104 Gebäude auf fünf Kontinenten bezwungen hat, eröffnete am Vormittag den Wettkampf, belegte mit 7:38,7 Minuten Platz 18. Der Niederösterreicher, der in Wien arbeitet, meinte: „Es war alles wunderbar organisiert, hat viel Spaß gemacht.“
„Das macht Lust auf mehr“
Der Oberösterreicher Rudolf Reitberger, 2004 in New York Triumphator beim Treppenlauf im Empire State Building, wurde 13. (7:21,6). Ryoji Watanabe (Jp/5:47,2) und Valentina Belotti (It/7:15,1) siegten. Towermanager David Friedl zog zufrieden Bilanz:“ Ein Format, das durchaus Lust auf mehr macht und der sportlichen Tower-Community eine gelungene Abwechslung zum beruflichen Alltag an ihrem Arbeitsplatz bot.“
„Freue mich auf die zweite Auflage im nächsten Jahr“
Organisator Gerhard Wehr, der das Stiegenhaus im DC Tower schon zweimal zu Fuß hinuntergegangen ist, meinte nach der Premiere: „Nach 25 Jahren im Sportveranstaltungs-Business habe ich wieder viel dazugelernt. Ich freue mich schon auf die zweite Auflage im nächsten Jahr.“ Jetzt gilt seine ganze Aufmerksamkeit dem Business Run. Am 5. September bewegt der frühere Organisatonschef des Vienna City Marathon wieder über 25.000 Menschen im Flachen.
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