Es könnte die teuerste Unterschrift gewesen sein, die sich Österreich je geleistet hat: jene unter die Beitrittserklärung von Sky Shield. Obwohl wir nie gefragt wurden, werden wir Shield-Bürger am Raketensystem von 19 NATO-Ländern beteiligt. Skurril: Österreich lehnt zwar den EU-Beitritt der Türkei ab, errichtet jedoch mit der Türkei ein gemeinsames Waffenarsenal.
Frankreich, Italien, Spanien und Portugal pfeifen auf Sky Shield. Dafür stehen die NATO-Staaten Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Slowakei, Tschechien, Polen sowie die baltischen Länder Gewehr bei Fuß. Sie bilden auch ohne Österreich einen östlichen Schutzwall für Westeuropa.
Tatsächlich werden wir Teil eines Nicht-EU-Projektes mit ungewissen Folgen. Im Dunkeln bleibt, wer wie viel zu bezahlen hat. Der Verdacht liegt nahe, dass wir östliche NATO-Staaten mitfinanzieren. Noch im Juli wollte man uns im Glauben lassen, der wichtigste Beitrag zum Sky Shield sei unser Radarsystem Goldhaube. Zwei Monate später waren zwei Milliarden vonnöten.
Im April sprach die Verteidigungsministerin von vier Milliarden. Und nun sind es bis sieben Milliarden an zusätzlichem Steuergeld, das für Langstreckenraketen verpulvert wird.
De facto ist die Aushöhlung unserer (n)immerwährenden Neutralität in vollem Gange. In der Schweiz wird das Volk noch über Sky Shield abstimmen. Wir Österreicher werden hingegen gar nicht gefragt. Bei uns ist bereits Zahltag.
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