EM in Rom

Hudson kämpft ums Finale, Vojta jetzt Rekordmann

Sport-Mix
09.06.2024 13:06

Österreichs Halbmarathon-Team der Männer schlug sich bei der EM in Rom achtbar, belegte in der Mannschaftswertung den neunten Platz. Dabei stellte Andi Vojta mit seiner siebenten EM-Teilnahme einen besonderen „Europarekord“ auf. Kein Athlet schaffte mehr EM-Teilnahmen als der Niederösterreicher. Und: Am Montag greift mit Victoria Hudson Österreichs zweite heiße Medaillen-Hoffnung ins EM-Geschehen ein …

Die „Krone“ berichtet aus Rom

Nach der sensationellen Silber-Medaille von Diskus-Hüne Lukas Weißhaidinger bestreitet die Niederösterreicherin, die mit 66,06 m überlegen die europäische Jahresbestenliste im Speerwurf anführt, ihre Qualifikation. Sie startet in der Gruppe A um 10.25 Uhr, wobei 60,50 m für den direkten Aufstieg ins Finale gefordert sind. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn sie nicht den Endkampf der zwölf Besten am Dienstagabend erreicht …

Victoria Hudson, im Vorjahr schon überraschende Fünfte bei der WM in Budapest, ist zumindest auf dem Papier eine heiße Medaillen-Kandidatin. Anders als im Diskuswurf der Männer, wo mit einer Ausnahme die komplette Weltspitze in Europa beheimatet ist, ist das europäische Niveau doch schwächer im Speerwurf der Frauen. Was natürlich nicht die Klasse der Niederösterreicherin mindert! So wie Weißhaidinger, so wird auch Hudson von Gregor Högler trainiert. Diese Doppelbelastung verkraftet er offenbar gut …

„Medaille wäre ein Traum!“
Hudson will in Rom die große österreichische Tradition in dieser klassischen Leichtathletik-Disziplin fortsetzen. Sie reiht sich ein in die Liste großer Namen, angeführt natürlich von Olympiasiegerin Herma Bauma. Durchaus denkbar, dass sie als zweite Österreicherin nach Herma Bauma (Silber 1950) in Rom am Abend des 12. Juni im Frauen-Speerwurf eine EM-Medaille gewinnt.

Mit acht Finalplätzen zählt der Frauen-Speerwurf für den ÖLV zu den erfolgreichsten Disziplinen bei Europameisterschaften. Neben der Silber-Medaille von Herma Bauma sorgten vor allem auch Erika Strasser (Sechste 1962, Achte 1966) sowie Eva Janko (Neunte 1974, Zehnte 1966) für EM-Spitzenplätze.

Wie einst Herma Bauma?
„Natürlich weiß ich, dass es vor mir Riesennamen im österreichischen Frauen-Speerwurf gegeben hat“, sagt Victoria Hudson. Im Gegensatz zu so manchen Sportlern kennt sie sehr wohl die Geschichte ihrer eigenen Disziplin. Schließlich erinnert sie auch ein Herma-Bauma-Gedenkstein vor dem Eingang des Bundesleistungszentrums regelmäßig an Österreichs bislang einzige Leichtathletik-Olympiasiegerin. Herma Bauma, Eva Janko? Die sind ihr ein Begriff. Sie weiß um ihr Potenzial, in die Fußstapfen dieser Größen treten zu können. „Aber ich mache mir keinen Druck. Zumindest starte ich in Rom mit großem Selbstvertrauen. Sicher ist es ein großer Traum, wie einst Herma Bauma eine Medaille bei einer EM zu gewinnen.“

Hinterndorfer der Beste
Das Männer-Team kam beim Halbmarathon als Neunter unter die Top Ten. Bester Österreicher in der Einzelwertung war Timo Hinterdorfer, der bei den schwierigen Bedingungen mit starken 1:04:27 Stunden den 32. Platz belegte. Neben ihm kamen Andi Vojta an seinem 35. Geburtstag als 42. (1:05:38) und Peter Herzog als 49. (1:06:07) in die Mannschaftswertung. Mario Bauernfeind belegte den 54., Dominik Stadlmann den 57. Platz.

Timo Hinterndorfer (Bild: Vienna City Marathon)
Timo Hinterndorfer

Hinterndorfer meinte: „Das Rennen war sehr okay, auch wenn es nicht rhythmisch war. Bei der Wärme war es nicht leicht, den Halbmarathon zu laufen.“ Vojta war mit seiner Zeit natürlich nicht sehr zufrieden, bekannte aber, „dass wir mit dem Wetter noch Glück gehabt haben“. Morgens war es zumindest noch etwas bewölkt, sodass die Sonne nicht, wie an den Tagen zuvor, komplett auf die italienische Hauptstadt knallte. Ein kleines Jubiläum aber feierte er an seinem Geburtstag. Seit 2010 war er sieben Mal in Folge bei Europameisterschaften am Start. Laut European Athletics zog er in der Statistik zum jetzigen Zeitpunkt mit mehreren Athleten gleich. Mehr EM-Starts aber hat niemand erreicht…

Mayer „irrsinnig happy“
Bei den Frauen belegte Julia Mayer in 1:12:40 Stunden den 36. Platz. „Das Rennen war ein Wechselbad der Gefühle. Im Ganzen aber ein solider Lauf.“ Mal sei es gut, dann zwischendurch auch relativ schlecht gelaufen. Unterm Strich aber war sie „irrsinnig happy“. Der Countdown auf die Spiele in Paris laufe „nach Plan“. „Alles ist ja auf Olympia ausgerichtet.“

Julia Mayer (Bild: Olaf Brockmann)
Julia Mayer

Leichtathletik-EM:

Männer: 400 m Hürden, Vorrunde: 2. Heat: 7. Köhldorfer 51,52 (ausgeschieden)

Halbmarathon:

Männer: 1. Crippa (Ita) 1:01:03, 2. Riva (Ita) 1:01:04, 3. Petros (D) 1:01:07, 32. Hinterndorfer 1:04:27, 42. Vojta 1:05:38, 49. Herzog 1:06:07, 54. Bauernfeind 1:08:03, 57. Stadlmann 1:09:03.

Frauen: 1. Grövdal (Nor) 1:08:09, 36. Mayer 1:12:40

Porträt von Olaf Brockmann
Olaf Brockmann
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(Bild: KMM)



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