Öl-Katastrophe
BP-Konzern einigte sich mit USA auf Rekordstrafe
Bei der Explosion der Förderplattform "Deepwater Horizon" im April 2010 waren elf Menschen gestorben. 4,9 Millionen Barrel Öl liefen ins Meer. Ganze Küstenabschnitte wurden zerstört, mit erheblichen Folgen für die Natur und für die Wirtschaft.
Vergehen zugegeben
BP bekannte sich unter anderem schuldig, in elf Fällen Schiffspersonal vernachlässigt zu haben, und gab auch Vergehen gegen die Umweltschutzgesetze zu. Laut der Nachrichtenagentur AP werden sich zwei BP-Mitarbeiter zudem wegen Tötungsdelikten verantworten müssen. Bei den Angeklagten handle sich um die beiden ranghöchsten Aufseher auf der Ölplattform. US-Justizminister Eric Holder bestätigte dies mittlerweile. "Unsere Arbeit ist noch lange nicht zu Ende", sagte Holder. "Ich möchte absolut klarmachen, dass die heutige Einigung nicht das Ende unserer Anstrengungen bedeutet."
Die Zahlung der Rekordstrafe kann über fünf bis sechs Jahre gestreckt werden. "Wir alle bei BP bedauern zutiefst den tragischen Verlust von Menschenleben durch den Unfall auf der 'Deepwater Horizon' und auch den Einfluss des Ölaustrittes auf die Küstenregion im Golf von Mexiko", sagte der Vorstandschef von BP, Bob Dudley. Der Konzern habe sich ebenso bereit erklärt, weitere Sicherheitsvorkehrungen bei seinen US-Bohrungen im Golf von Mexiko zu treffen und in das Risikomanagement zu investieren.
US-Justizministerium macht Druck
Im Streit um Schadenersatzforderungen hatten die USA zuletzt den Ton gegenüber BP deutlich verschärft. Das Justizministerium zog mit einem vernichtenden Urteil über Sicherheitskontrollen gegen die Briten ins Feld. Die bisher höchste Strafe in einem US-Prozess hatte der Pharmakonzern Pfizer gezahlt: 1,3 Milliarden Dollar.
BP hatte in seiner Bilanz 38 Milliarden Dollar für die Kosten der Katastrophe zurückgestellt. 14 Milliarden mussten die Briten bereits an Reparatur- und Reinigungskosten zahlen, etwa für das Stopfen des Lecks. Neun Milliarden Dollar wurden an private Kläger ausgezahlt. Auf die Zahlung weiterer 7,8 Milliarden Dollar hat sich das Unternehmen mit Vertretern Tausender Kläger geeinigt. Diese Summe ist noch nicht ausgezahlt und bedarf noch einer gerichtlichen Bestätigung.
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