Hochwasser-Alarm

Situation im Landessüden bleibt weiter angespannt

Burgenland
09.06.2024 17:19

Während im Bezirk Oberwart (Burgenland) nach den schweren Unwettern hunderte Einsatzadressen von den Freiwilligen Feuerwehr abgearbeitet werden, läuft seit Mittag auch der Assistenzeinsatz des Bundesheeres. Auch im Bezirk Jennersdorf, vor allem in Rudersdorf, rüstet man sich für den schlimmsten Fall.

Es waren Szenen, wie im Film, die sich in der Nacht auf Sonntag im burgenländischen Bezirk Oberwart abspielten. Durch Starkregen ausgelöste Sturzfluten verwandelten ganze Orte in reißende Bäche. Betroffen waren vor allem Wiesfleck und die Ortsteile Schreibersdorf und Schönherrn, Unterschützen und Loipersdorf-Kitzladen. Zudem kam es nahezu in allen Gemeinden entlang der Pinka zu lokalen Hochwassern. In Oberwart, Rotenturm und Siget in der Wart halt in den frühen Morgenstunden sogar Zivilschutzalarm.

Schäden in Millionenhöhe
Im Laufe des Tages zeigte sich dann recht schnell die ganze Tragweite des verheerenden Unwetters: Die Schäden gehen in die Millionenhöhe, die Aufräumarbeiten werden Wochen dauern und vor allem bleibt bei den Menschen die Angst vor neuerlichen Hochwassern, denn die Wetterprognosen versprechen auch in den nächsten Tagen keine Entspannung.

3500 Feuerwehrleute kämpfen gegen Wassermassen und Schlamm
Insgesamt gab es bisher laut Landesfeuerwehrverband im Bezirk Oberwart hunderte Einsätze mit mehr als 3500 Mitgliedern, 322 Fahrzeugen und 182 Feuerwehren. Zusätzlich sind Katastrophenhilfszüge der Feuerwehren aus dem Mittel- und Nordburgenland mittlerweile im Südburgenland angekommen und helfen vor Ort.

120 Soldaten des Bundesheeres im Einsatz
Seit den Mittagsstunden sind auch 120 Soldaten des Bundesheeres im Bezirk Oberwart im Einsatz. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat in einem Telefonat mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner den Assistenzeinsatz des Bundesheeres angefordert und auch zugesichert bekommen. Weiters wurden auch alle Mitarbeiter der Straßenbauämter des Landes im handwerklichen Dienst in ihre Dienststellen beordert.

Schnelle Hilfe aus Katastrophenfonds des Landes zugesagt
„Das Land wird Sorge dafür tragen, dass die nötigen finanziellen Mittel aus dem Katastrophenfonds des Landes zur Verfügung stehen, um von Schäden betroffenen Menschen und Gemeinden die nötige Unterstützung zu geben“, bekräftigt Doskozil. Es gelte, diese finanzielle Hilfe – die von Versicherungen nicht abgedeckte Schäden umfasst – rasch und möglichst unbürokratisch abzuwickeln. 

Die Lahn in Rudersdorf führt Hochwasser, derzeit werden Sandsäcke gefüllt. (Bild: Christian Schulter)
Die Lahn in Rudersdorf führt Hochwasser, derzeit werden Sandsäcke gefüllt.

Evakuierung von Altenwohnheim: Rotes Kreuz in Alarmbereitschaft
Das Wasser verlagerte sich im Laufe des Tages weiter in den Süden des Landes. Auch im Bezirk Jennersdorf bereiten sich die 150 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren auf ein mögliches Hochwasser vor. Unter anderem werden Sandsäcke gefüllt. Besonders angespannt ist die Lage in Rudersdorf, wo die Lahn derzeit Hochwasser führt.

Polizei und Rotes Kreuz sind in Rudersdorf vor Ort.  (Bild: Christian Schulter)
Polizei und Rotes Kreuz sind in Rudersdorf vor Ort. 

Unter anderem wurden bereits drei Holzstege von den Wassermassen weggeschwemmt. In Alarmbereitschaft ist auch das Rote Kreuz, welches mit 28 Sanitätern und einer Notärztin vor Ort ist. Sollte die Lahn weiterhin steigen, dann müsse ein Altenwohnheim so rasch, als möglich evakuiert werden, hieß es. 

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