Zwei steirische Helden

„So retteten wir Autofahrer aus den Sturzfluten“

Manuel Reinisch (links) und Marton Gazdag am Ort der Katastrophe in Deutsch- feistritz

(Bild: Christian Jauschowetz)

Der Tag danach im steirischen Deutschfeistritz: Samstagabend stand der ganze Ort unter Wasser, Menschen waren in Autos eingeschlossen, es herrschte tödliche Gefahr. Manuel Reinisch und Marton Gazdag wurden zu Lebensrettern – dank einer Leiter.

Bis 4 Uhr früh retteten die Kameraden der Feuerwehr Deutschfeistritz mit Unterstützung anderer Wehren Menschen, die in ihren Autos eingeschlossen waren, evakuierten andere aus überfluteten Häusern, Plätzen und Straßen, oft in allerletzter Sekunde.

Insgesamt waren es 50, die sich in lebensbedrohlichen Situationen befanden. „Im Laufe des Feuerwehrlebens hat man alles gesehen, Tausende Einsätze erlebt, aber diese Dimension war unvorstellbar“, ist Feuerwehr-Kommandant Andreas Reiter am Sonntagmorgen noch fassungslos.

Der Übelbach war Samstagabend über die Ufer getreten, schwoll zu einem reißenden Fluss an und überschwemmte das Ortszentrum. Auch, wenn die meisten Florianis kein Auge zugemacht hatten, begannen sie nach den dramatischen Noteinsätzen sofort mit den Aufräumarbeiten. Zwar müde, aber mit dem Gefühl, das Menschenmögliche getan zu haben: „Es ist schon sehr schön, wenn man die Dankbarkeit der Personen sieht, die man in Sicherheit gebracht hat“, sagt Markus Untersteiner von der Feuerwehr Deutschfeistritz.

Dutzende beherzte Helfer beteiligten sich bei den Aufräumarbeiten in Zentrum von Deutschfeistritz.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Autos in enger Gasse verkeilt
Wie Dutzende Betroffene und freiwillige Helfer packen auch Manuel Reinisch und Marton Gazdag an, schaufeln Geröll von der Straße, tragen Gerätschaften aus verschlammten Kellern und Wohnräumen. Als die Flut alles mit sich riss, wurden sie zu Lebensrettern.