Herzogs Wunsch-Elf

„Mit diesem Team sind wir sehr schwer zu schlagen“

10.06.2024 07:58

Die EURO-Vorzeichen stehen für Österreich richtig gut. Die Elf zum Start gegen Frankreich hat sich herauskristallisiert. Pentz im Tor, Danso ist ein Bollwerk, Baumgartner unser Trumpf-Ass.

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Dass Ralf Rangnick mit dem 1:1 in der Schweiz nicht zufrieden war, davon sprach, dass die Mannschaft nicht in den höheren Gang gefunden hatte, werte ich in Blickrichtung EURO als richtig gutes Zeichen. Unser Teamchef wird nach den beiden Testspielen dennoch mehr Klarheit und seine Wunschformation im Kopf haben.

Im Tor tippe ich gegen Frankreich auf Patrick Pentz als Nummer 1. Davor in der Abwehr hat Kevin Danso gezeigt, welch Bollwerk er sein kann, er ist von der Präsenz und Physis der Stärkste. Und hat in den Augen Rangnicks mit Max Wöber wohl seinen Partner gefunden – ein letztes Indiz dafür war für mich, dass der Teamchef am Samstag in der Schweiz beide in Minute 67 einwechselte, ihnen noch eine Möglichkeit zu einer letzten Feinabstimmung in der Innenverteidigung gab.

Die Wunsch-Elf von Andreas Herzog

(Bild: Krone KREATIV)

Rechts in der Abwehr scheint Stefan Posch gesetzt: Er ist diese Rolle längst gewohnt, robust und kopfballstark. Links sehe ich Philipp Mwene im Vorteil, er bringt im zu erwartenden Duell mit Ousmane Dembélé die erforderliche Wendigkeit mit. Um die Wahnsinns-Offensive rund um Kylian Mbappé einigermaßen bändigen zu können, muss die Defensive ohnehin im Kollektiv über sich hinauswachsen.

Davor repräsentiert das Duo Nicolas Seiwald und Konrad Laimer das Paradebeispiel für die Spielphilosophie Rangnicks: Die Sechser haben das intensive Spiel intus, antizipieren in beide Richtungen hervorragend, wissen genau, wie und wann man nach vorne verteidigt.

Auf den Flügeln ist zum einen Marcel Sabitzer mit seiner Erfahrung und Klasse unverzichtbar, für Patrick Wimmer spricht seine Dynamik. Er marschiert auf und ab, könnte davon profitieren, dass Theo Hernandez als Offensiv-Verteidiger dem Gegner immer wieder freie Räume anbietet.

Christoph Baumgartner ist offensiv unser wichtigster Mann, seine jüngste Bilanz (fünf Tore in fünf Spielen) sagt alles. „Baumi“ ist in absoluter Topform, macht mit dem Ball derzeit alles richtig und ist zudem vor dem Tor unglaublich cool. Im möglichen 4-4-2 gegen Frankreich würde er sich im Sturm mit Michael Gregoritsch gut ergänzen – „Gregerl“ arbeitet gegen den Ball viel mit, das laufintensive Duell spricht für ihn als zweite Spitze.

Was für den Turnierverlauf unheimlich wichtig ist: Österreich hat viel mehr zu bieten als diese Elf, eine richtig gute Breite im Kader. Etwa in der Innenverteidigung: Gernot Trauner hat das Zeug zum Abwehrchef, sich bei Feyenoord enorm weiterentwickelt – das beweist er auch im Nationalteam. Philipp Lienhart und Leo Querfeld bringen auch viel Qualität mit, was im Mittelfeld ebenso auf Florian Grillitsch oder auch Romano Schmid zutrifft.

Nicht zu vergessen Marko Arnautovic: Er kann im Angriff mit seiner Klasse zum Trumpf werden, speziell hinten raus, wenn es im Endspurt einer Partie um das Eingemachte geht. Für mich steht schon jetzt fest: Mit diesem Team werden wir bei der EURO sehr schwer zu schlagen sein.