Barcelona kann kommen

Wolff: „Wenn man uns das vorher gesagt hätte, …“

Formel 1
10.06.2024 12:52

Der Große Preis von Kanada hat Max Verstappen und Red Bull zwar den sechsten Formel-1-Sieg in dieser Saison gebracht, jedoch auch einen Umstand zementiert: Für den Weltmeister wird es schwieriger.

McLaren und Mercedes wären in Montreal für den Sieg reif gewesen, am Ende setzte sich die Sonderklasse des im Vergleich zu seinen Konkurrenten abgezockteren Verstappen durch. Dass es in den nächsten Wochen immer so sein wird, ist nicht gesagt – und das freut die Fans.

In einem extrem komplizierten Rennen, mit wechselnden Streckenbedingungen (nass/trocken) und Grip-Levels, dazu zwei Safety-Car-Phasen, blieb Red Bull angesichts der größer werdenden Konkurrenz cool. „Es gibt so viele Dinge, die man an einem Tag wie heute falsch machen kann, aber zum Glück haben wir sie richtig gemacht“, sagte Teamchef Christian Horner. „Das Team hat sich auf die widrigen Bedingungen eingestellt und in allen Bereichen gute Arbeit geleistet.“

„War ein hartes Wochenende“
Entscheidend war der Zeitpunkt von Reifenwechseln und die Wahl der Gummiwalzen. „Als wir am Ende einmal auf den Slick-Reifen waren, hatte das Auto eine gute Pace, und wir haben das bis zum Ende kontrolliert“, sagte Verstappen. „Es war ein hartes Wochenende, aber ich bin wirklich stolz, dass ich meinen 60. Sieg nach Hause gebracht habe.“

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Wir hatten an diesem Wochenende ein wirklich schnelles Auto, und es hat wirklich Spaß gemacht, wieder im Kampf um den Sieg dabei zu sein.

George Russell

Weil von Ferrari weder Charles Leclerc noch Carlos Sainz Punkte mitnahmen, war es für Red Bull unterm Strich sogar ein sehr erfolgreiches Wochenende. Verstappen baute seine WM-Führung auf schon komfortable 56 Punkte aus, in der Konstrukteurswertung liegen die „Bullen“ 49 Zähler vor Ferrari. Der Ausfall von Sergio Perez nach einem Einschlag in der Streckenbegrenzung fiel nicht so sehr ins Gewicht.

Fest steht allerdings, dass der Berg, den Verstappen zu seinem vierten WM-Titel in Serie erklimmen muss, steiler wird. Nicht nur McLaren, auch Mercedes konnte das Tempo seines Boliden mitgehen. Beide Konkurrenten führten das Rennen durch Lando Norris beziehungsweise George Russell phasenweise an. „Es fühlt sich wie eine verpasste Chance an“, meinte Russell, der von der Pole-Position weggefahren war und letztlich hinter Norris Dritter wurde. „Wir hatten an diesem Wochenende ein wirklich schnelles Auto, und es hat wirklich Spaß gemacht, wieder im Kampf um den Sieg dabei zu sein.“

Teamchef Toto Wolff sagte, es sei „bittersüß“, weil man noch mehr erreichen hätte können als den ersten Podestplatz der Saison. „Aber wenn man uns vor dem Wochenende gesagt hätte, dass wir Dritter und Vierter werden, dann hätten wir es genommen“, sagte der Wiener und zeigte sich zuversichtlich, dass Mercedes auch in zwei Wochen in Spanien, auf einer konventionelleren Strecke und bei Normalbedingungen, bei der Musik dabei sein wird. „Barcelona wird also für alle interessant werden, aber ich bin zuversichtlich, dass wir im Kampf dabei sein können“, betonte auch Russell.

Horror-Wochenende für Ferrari
Red Bull hat in den vergangenen Rennen immer zu kämpfen gehabt. Nicht unschuldig daran ist Perez, der Verstappen keine Schützenhilfe geben konnte. Bei dessen Einschlag am Sonntag könnten zudem wichtige Teile kaputtgegangen sein. Noch unabhängig davon muss der Mexikaner in der Startaufstellung drei Plätze nach hinten, da er bei der Weiterfahrt nach seinem Unfall einige Teile verloren hat. „Wir wissen, dass er unglaublich widerstandsfähig ist, sich wieder aufrappeln und in Barcelona wieder kämpfen wird“, meinte Horner.

Fred Vasseur kann mit dem Auftritt in Kanada nicht zufrieden sein. (Bild: APA/AFP/FERRARI PRESS OFFICE/Handout, GETTY IMAGES/Dan Istitene)
Fred Vasseur kann mit dem Auftritt in Kanada nicht zufrieden sein.

Auch die Ferrari-Mannschaft, die ein wahres Horror-Wochenende erlebt hat, muss sich wieder sammeln und zurückschlagen. Die Roten hatten in Montreal Probleme mit dem Motorsteuerungssystem, Leclerc verlor auf den Geraden teilweise eine halbe Sekunde auf die Konkurrenz. „Dadurch haben wir viele PS verloren“, sagte Teamchef Fred Vasseur. In Monaco waren er und Leclerc noch vor Freude über den Grand-Prix-Sieg gemeinsam euphorisch ins Hafenbecken gesprungen. „Nach dem feierlichen Sprung in den Hafen von Monaco tauchte Ferrari nie wieder auf“, schrieb der Corriere della Sera.

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