Muss zurücktreten

Schwedischer Politiker singt „Ausländer raus“

Mitglieder der Schwedendemokraten warten auf die Ergebnisse der EU-Wahl. Bei der Party wenig später kam es dann zu dem Zwischenfall.

(Bild: APA/AP)

Die umgedichtete Version des Techno-Partyhits „L‘amour toujours“ hat nun einen schwedischen Parlamentarier seinen Job gekostet. Der Politiker der rechtspopulistischen Schwedendemokraten hat während der EU-Wahlparty auf Deutsch „Ausländer raus“ gesungen.

Ein Journalist des Blattes „Expressen“ hatte eigentlich mit einem Parteikollegen Langs die Wahlergebnisse der EU-Wahl analysiert, als plötzlich der Abgeordnete David Lang (siehe Bilder unten) im Hintergrund die fremdenfeindliche Gesangseinlage zum Besten gab. Das Interview wurde dadurch abgebrochen. In der Tonaufnahme des Journalisten ist anschließend zu hören, wie Lang „Oh shit“ sagt und fragt, ob der Reporter das aufgenommen habe.

Politiker entschuldigt sich, verliert aber Mandat
Die Fraktionsvorsitzende der Schwedendemokraten, Linda Lindberg, sagte laut einer Mitteilung der Partei, sie habe Lang gebeten, sein Mandat niederzulegen. Dieser sagte demnach, er habe das Lied in den sozialen Medien aufgeschnappt. „Jetzt verstehe ich, dass der Text in einem Kontext gesungen wurde, über den ich bisher keine detaillierten Kenntnisse hatte“, sagte Lang laut der Mitteilung. Es tue ihm leid, falls er jemanden beleidigt habe.

Die Schwedendemokraten haben übrigens bei der EU-Wahl mit 13,2 Prozent den vierten Platz errungen. Die stärkste Kraft wurde erneut die Sozialdemokratische Partei, gefolgt von den Moderaten von Ministerpräsident Ulf Kristersson und den Grünen.

 Zahlreiche ähnliche Vorfälle in Österreich und Deutschland
In jüngster Zeit gab es immer wieder Vorfälle, bei denen rassistische Parolen zu dem Eurodance-Lied von Gigi D‘Agostino gesungen wurden. In Deutschland sorgte unter anderem ein Video für Aufsehen, das junge Menschen in einem Lokal auf Sylt zeigt, die zu diesem Lied „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ grölen. Auch aus anderen Bundesländern in Deutschland und Österreich waren Vorfälle bekannt geworden.