Kandidatur abgelehnt

Experte: Warum sich Edtstadler verpokert hat

Politik
10.06.2024 20:29

Möglicherweise bereut Karoline Edtstadler nun doch ihre Entscheidung, nicht bei der EU-Parlamentswahl kandidiert zu haben. Denn laut Politikexperte Thomas Hofer hätte die EU- und Verfassungsministerin die EU-Heldin der ÖVP werden können.

Bei dieser EU-Wahl konnte man sich nur die Finger verbrennen – das war bei einigen Aushängeschildern der ÖVP-Mannschaft die einhellige Meinung. Vor allem Edtstadler, die als EU-Ministerin der ÖVP prädestiniert für Brüssel wäre, richtete ihrem Parteichef Karl Nehammer über die Medien aus, dass sie für eine Kandidatur nicht zur Verfügung stehe. Eine Entscheidung, die sie heute möglicherweise bereut.

Reinhold Lopakta verbrannte sich die Finger nicht, als er für Parteichef Karl Nehammer ins EU-Rennen ging. (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Reinhold Lopakta verbrannte sich die Finger nicht, als er für Parteichef Karl Nehammer ins EU-Rennen ging.

„Gerade als Frau hätte sie in diesem Wahlkampf punkten können und vielleicht diese paar Zehntelpunkte zur FPÖ auch noch wettmachen können“, meint Politikexperte Hofer gegenüber der „Krone“. Weil niemand eine fast sichere Niederlage einfahren wollte, stieg der altgediente Parteisoldat Reinhold Lopatka in die Wahlkampfarena. Er wollte die ÖVP nicht im Stich lassen. Bezeichnend waren Nehammers Worte bei der Vorstellung des Spitzenkandidaten. „Danke, dass du dir das antust.“

Verließ Wahlparty sehr früh
Es kam bekanntlich anders. Statt Katzenjammer ist die ÖVP nun fix im Kanzler-Duell. Hätte Edtstadler den überraschenden Erfolg bei der EU-Wahl eingefahren, wäre sie möglicherweise sogar zur echten Konkurrenz für Nehammer parteiintern geworden. So hat sie diese Chance vertan und verpokert, weil sie nicht den Mut hatte. Vielleicht hat Edtstadler deshalb sehr früh die Wahlparty verlassen.

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