An Miliz floss Geld

Chiquita: Millionen-Strafe wegen Terror-Verbindung

Ausland
11.06.2024 06:30

Der US-Bananenkonzern Chiquita ist wegen seiner Verbindungen zu einer paramilitärischen Gruppe in Kolumbien erneut zu Schadenersatzzahlungen in Millionenhöhe verurteilt worden. Das Unternehmen behauptet hingegen, dass es sich dabei um Schutzzahlungen handeln würde.

Ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Florida entschied am Montag, dass das Unternehmen 38,3 Millionen Dollar Schadenersatz an die Familien von acht kolumbianischen Männern zahlen muss, die von den Vereinigten Selbstverteidigungskräften Kolumbiens (AUC) getötet wurden.

Chiquita habe die AUC wissentlich finanziell unterstützt, was ein vorhersehbares Schadensrisiko dargestellt habe. Das Unternehmen konnte nicht nachweisen, dass es sich bei den finanziellen Zuwendungen um Schutzgelder handelte, mit denen eine unmittelbare Bedrohung des Unternehmens oder seiner Mitarbeiter abgewendet werden sollte. Eine Stellungnahme von Chiquita zu dem Urteil lag zunächst nicht vor.

Nicht die erste Geldstrafe
„Das Urteil macht die getöteten Ehemänner und Söhne nicht wieder lebendig, aber es stellt die Dinge richtig und weist die Verantwortung für die Finanzierung des Terrorismus dorthin, wo sie hingehört: vor die Tür von Chiquita“, sagte die Anwältin der Familien der Getöteten.

Chiquita war bereits 2007 wegen ähnlicher Vorwürfe zu einer Geldstrafe von 25 Millionen Dollar verurteilt worden. Das Unternehmen hatte sich damals schuldig bekannt, zwischen 2001 und 2004 Schutzgelder für die Sicherheit seiner Beschäftigten gezahlt zu haben.

AUC 2006 offiziell aufgelöst
Die paramilitärische AUC wurde von der US-Regierung und der EU als terroristische Vereinigung eingestuft. Die Miliz galt bis zu ihrer offiziellen Auflösung 2006 als eine der brutalsten Gruppen des Landes.

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