Dass Kinder und Jugendliche auch in der Schule ihre Grenzen austesten, ist nicht ungewöhlich. Die steigende Gewalt, die dabei an den Tag gelegt wird, jedoch erschreckend. Auch in Linz kommt es immer öfter zu Schulsuspendierungen, setzt es in letzter Instanz einen Ausschluss von bis zu vier Wochen vom Unterricht. Tendenz steigend.
„Eine Suspendierung sollte immer der letzte Ausweg sein, und deswegen beunruhigen mich die Zahlen sehr. Die Politik muss der Realität endlich ins Auge sehen und erkennen, dass wir ein ernsthaftes Problem haben, ein Integrationsproblem.“ FP-Sicherheitsreferent Michael Raml lassen die aktuellen Zahlen, die aus einer Anfragebeantwortung von VP-Bildungsreferentin Christine Haberlander hervorgehen, nicht kalt. So gab es im Schuljahr 2022/23 insgesamt 141 Schulsuspendierungen in Linz. Im ersten Semester des laufenden Schuljahrs waren es bereits 108 Suspendierungen.
Suspendierungs-Hotspot mit 15 Ausschlüssen
Besonders auffallend: Die Bildungseinrichtungen mit den meisten Unterrichtsausschlüssen sind die, an denen mitunter auch der Anteil der Schüler mit nicht-deutscher Muttersprache (NDMS) besonders hoch ist – siehe Grafik oben. So rangiert auf dem unrühmlichen ersten Platz die Mittelschule 11 (Diesterwegschule) mit 15 Suspendierungen (Anteil NDMS: 91,2 Prozent), gefolgt von der MS 3 (Stelzhamerschule) mit 13 „Ausschlüssen“ (Anteil NMDS: 89,7 %) und der MS 10 (Löwenfeldschule) mit acht Suspendierungen (Anteil NDMS: 94,2 Prozent). Auf den Plätzen vier und fünf: die Harbachschule (MS 12, Anteil NDMS: 81,7 %) und die PTS Urfahr (Anteil NDMS: 84,7 %) mit jeweils sechs Suspendierungen.
Körperliche Gewalt, Drohungen, sexuelle Übergriffe
Die Ursachen sind vielschichtig, aber der häufigste Suspendierungsgrund war körperliche Gewalt gegen Schüler und/oder Lehrer, gefolgt von Drohungen, Gefährdung der körperlichen Sicherheit, Mobbing, Stalking bis hin zu sexuellen Übergriffen. Seitens des Landes OÖ meint man durch Schulpsychologie, Mobbingberatungsstelle oder das Institut Suchtprävention bereits einen wesentlichen Beitrag zur Gewalt- und Suchtprävention geleistet zu haben.
Steigende Gewaltbereitschaft als Herausforderung
Für die Linzer Freiheitlichen ist dies allerdings nicht genug: „Die steigende Gewaltbereitschaft unter den Jugendlichen stellt uns vor große Herausforderungen. Das betrifft in erster Linie die Linzer Schulen und das Lehrpersonal. Es ist nicht zu übersehen, dass die meisten Suspendierungen in Schulen stattfanden, in denen der Anteil der Schüler mit nicht-deutscher Muttersprache enorm groß ist. Es wäre jetzt fahrlässig, diese Korrelation zu übersehen“, meint FP-Integrationssprecher Zeljko Malesevic.
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