„Perfekt funktioniert“

Frauen-Staffel läuft Traumrekord bei EM in Rom

Sport-Mix
11.06.2024 13:29

Traumrekord der österreichischen Sprintstaffel der Frauen bei der EM in Rom! Als Semifinal-Sechste verbesserte das Quartett mit Isabel Posch, Leni Lindner, Karin Strametz und Viktoria Willhuber die Bestmarke von 44,18 auf großartige 43,84 und belegte damit in der Gesamtwertung den starken zwölften Platz!

Die „Krone“ berichtet aus Rom

Alle Übergaben hatten in diesem Semifinale perfekt funktioniert! So konnte das Quartett zu dieser großartigen Bestzeit stürmen. Kein Wunder, dass die vier jungen Damen beim Interview überglücklich waren. Unisono sagten sie: „Wir wussten, dass wir alle vier läuferisch gut drauf sind. Da war eine solche Zeit schon möglich.“ Leni Lindner: „Unser Ziel war ein Rekord, der Traum war, erstmals unter 44 Sekunden zu laufen.“ Und die Bestmarke wurde gleich pulverisiert! Der alte Rekord stand seit dem Vorjahr auf 44,18, jetzt also gleich 34 Hundertstel schneller!

Ein Traum wurde wahr
Startläuferin Isabel Posch war mit ihrem Kurvenlauf und der Übergabe auf Leni Lindner sehr zufrieden. „Dann konnte ich im vollen Speed fliegend übernehmen“, strahlte auch Leni Lindner, deren Wechsel mit Karin Strametz ebenfalls perfekt war. „Es hat alles super funktioniert“, freute sich auch Strametz, die schon im Hürdensprint tolle Zehnte gewesen war. Und Schlussläuferin Viktoria Willhuber? „Ich hatte alles im Überblick, da ich gesehen hatte, dass die ersten Wechsel super waren, gab ich dann extra Gas!“

Viktoria Willhuber (Bild: Thomas Windestam)
Viktoria Willhuber

So kam Österreich im Semifinale auf den unerwartet guten sechsten Platz, lag noch vor Griechenland und Estland. Gesamt also der zwölfte Platz. Die mit Abstand beste EM-Platzierung für Österreich in einer Frauen-Staffel. Das Quartett hatte sich mit den Bestzeiten aus 2023 und 2024 als 14. einen der begehrten 16 Startplätze für die EM erkämpft. Ein Traum wurde wahr.

Heute großer Wurf von Hudson?
Noch sind die Titelkämpfe für Rot-Weiß-Rot aber nicht vorbei. Heute Abend besitzt Victoria Hudson im Speerwurf-Finale (21.36 Uhr) eine große Medaillen-Chance und Raphael Pallitsch hofft im morgigen 1500-m-Endlauf auf einen Top-Ten-Platz …

Victoria Hudson (Bild: Thomas Windestam)
Victoria Hudson

Victoria Hudson, die im Vorjahr bei der WM als Fünfte für eine Sensation gesorgt hatte, hat sich längst in der Weltspitze etabliert. Mit ihrem heuer in Eisenstadt erzielten Rekord von 66,06 m ist sie hinter der Kolumbianerin Flor Dennis Ruiz (66,70 m) immer noch Nummer 2 der Welt und zählt damit als Europas Spitzenreiterin im heutigen Finale zu den Medaillen-Kandidatinnen. Aber Papier ist geduldig…

Der Rekordwurf von Eisenstadt stärkte ihr zwar den Rücken, aber sie weiß: „Dass ich als Nummer 1 ins Finale gehe, zählt dann nichts mehr. Da werden die Karten neu gemischt.“ Sie wirft im Endkampf der besten Zwölf als fünfte Athletin. „Der erste Schritt ist, dass ich mich für die Top 8 qualifiziere! Dann sehen wir weiter.“ Wenn ihr aber, wie zuletzt in Eisenstadt, ein Wurf nahezu ideal gelingt, dann ist sie ganz vorne dabei und würde nach Herma Bauma (Silber 1950 in Brüssel) die zweite EM-Medaille für Österreich im Frauen-Speerwurf gewinnen.

Lukas Weißhaidinger, ebenfalls von Gregor Högler trainiert, hat es ihr in Rom bereits mit dem Gewinn der Silber-Medaille im Diskuswurf vorgemacht. Auch er hatte sich in der Qualifikation wie Victoria Hudson nicht voll verausgaben müssen, um das Finale zu erreichen. Mit 60,15 m war sie relativ locker als Gesamt-Fünfte in die Entscheidung aufgestiegen. „Alles ist da möglich“, sagt sie selbstbewusst vor dem Showdown am Abend.

17 (!) Läufer im Finale
Hat Victoria Hudson mit dem Speer eine Medaille im Visier, so war allein der Finaleinzug von Raphael Pallitsch eine Sensation. Der Endlauf droht fast schon zu einem „Gemetzel“ zu werden. Denn nicht zwölf Läufer, wie es normalerweise hätten sein sollen, sondern gleich 17 Athleten sind dort vertreten. Grund: Im zweiten Verlauf gab es nach einem wilden Massensturz zahlreiche (erfolgreiche) Proteste, sodass aus diesem Heat nicht sechs, sondern gleich elf Läufer einen Finalplatz erhielten. Das wird es vermutlich in der 90-jährigen Geschichte der Europameisterschaften in dieser Art noch nicht gegeben haben.

Durch das Riesenfeld wird es für Raphael Pallitsch, der sich in einem wahren Krimi als Sechster knapp für die Entscheidung qualifiziert hatte, natürlich schwieriger, einen Top-Ten-Platz zu erkämpfen. Das Gedrängel und Schubsereien auf der Bahn werden heftig sein, auch ist eine Sturzgefahr größer geworden. Pallitsch, ein ausgezeichneter Taktiker, findet vielleicht entscheidende Lücken, um seine Stärke auf der Zielgeraden ausspielen zu können. Aber allein das Erreichen des Finals war für ihn schon „ein ganz großer Traum“.

Schon vier Top-10-Plätze
Noch kommen also diese beiden Finals, aber schon jetzt kann der ÖLV auf ein gutes Abschneiden bei dieser EM zurückblicken. Es gab in Rom schon vier Top-10-Plätze – neben Lukas Weißhaidinger durch Susanne Gogl-Walli über 400 m (Siebente), das Männer-Team im Halbmarathon (Neunter) und Karin Strametz über 100 m Hürden (Zehnte). Schon eine eindrucksvolle Bilanz.

Porträt von Olaf Brockmann
Olaf Brockmann
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(Bild: KMM)



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