Die Art Basel ist die größte Kunstmesse der Welt und wichtiger Gradmesser für den internationalen Kunstmarkt. Am Mittwoch wird offiziell eröffnet, lange Besucherschlangen bei der „Unlimited“, dem ersten Teil der Messe, zeigen jedenfalls großes Interesse. In diesem Jahr tritt auch ein alter Bekannter mit Österreich-Wurzeln an.
Am Mittwoch öffnet die Art Basel ihre Pforten und verwandelt schon jetzt mit der „Unlimited“ die Industriestadt am Rhein in ein Kunst-Mekka für Sammler, Händler und Kunst-Interessierte aus aller Welt.
Auf der „Unlimited“, dem ersten Teil der Messe, haben Künstler und Galerien aus der ganzen Welt fast unlimitierten Raum für riesige Installationen, Videoleinwände und Aufführungen. Dem künstlerischen Schaffen werden keine Grenzen gesetzt, den Preisen allerdings auch nicht, Österreicher mischen mit, etwa Thaddäus Ropac, der zu den weltbesten Galeristen zählt.
Heuer tritt hier ein alter Bekannter mit Österreich-Wurzeln an: ein VW-Käfer, dessen Urkonstruktion bekanntlich vom Österreicher Ferdinand Porsche stammt. Verpackungskünstler Christo, der schon Gebäude, Brücken und ganze Inseln verhüllt hat, hatte 1963 so einen Käfer in Stoffe gepackt. Den musste er allerdings im Originalzustand zurückgeben. 2014 erinnerte sich Christo wieder daran, erwirbt einen ähnlichen Käfer und gibt ihm die alte Hülle. Der steht jetzt signiert in Basel. Larry Gagosian (USA), einflussreichster Galerist der Welt, bietet ihn für vier Millionen Dollar an. Immerhin: ein noch bestehendes Verhüllungswerk Christos, denn von vielen anderen existieren nur noch Fotos und Zeichnungen.
Mit Transportmitteln anderer Art setzt sich die schwedische Künstlerin Anna Uddenberg in „Premium Economy“ auseinander. Flugzeug-Sitze werden zu sexualisierten Skulpturen. Die Dominanz von Infrastruktur und wohl auch Maschine, der sich der menschliche Körper unterordnet, sogar zum willfährigen Opfer wird, kommt zum Ausdruck.
Mit überdimensionalen grellgelben „Kürbissen“ empfängt die Japanerin Yayoi Kusama gleich beim Eingang. Diese Skulpturen haben mittlerweile in den großen Museen der Welt ihre Stammplätze. Man sieht die Besucher davor länger verharren, um die strukturierte Oberfläche erkunden zu können.
Kader Attia aus Frankreich, schafft aus Y-förmigen Eisenstangen einen Wald, der aus Steinen wächst. Weggabelungen, an den „Stone War“, die Erste Intifada, gemahnend.
Auf stark politische Aussagen trifft man bei Liza Lou aus Los Angeles. Sie besetzt einen Sicherheitszaun, wie Modeschmuck, mit glitzernden Glasteilen – Glamour und soziale Ausgrenzung im Spannungsverhältnis.
Die Art Basel ist immer auch wichtiger Gradmesser für den internationalen Kunstmarkt. Die langen Besucherschlangen zeigen großes Interesse, ob Umsätze folgen, werden die nächsten Tage zeigen.
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