„Das ist Greenwashing“

Letzte Generation stört Klima-Symposium der ÖVP

Wien
11.06.2024 22:24

Aktivisten der Letzen Generation haben am Dienstagabend ein Symposium der Politischen Akademie der ÖVP gestört. Mit dem Motto der Veranstaltung - „Klimaschutz aus bürgerlicher Perspektive“ – konnten sie nichts anfangen. Lauthals wurden die ÖVP-Klimapolitik kritisiert und Maßnahmen gefordert.

Adrett gekleidet hatten sich ein Aktivist und eine Aktivistin unter das Saalpublikum in der Tivoligasse in Wien-Meidling gemischt, bis sie aufsprangen, um ihre Botschaft anzubringen. „Das hier ist eine Greenwashing-Veranstaltung. Sie sprechen hier nur drüber, damit es Ihnen gut geht“, rief der Mann, wie in einem Video zu hören, das von der Letzten Generation auf X veröffentlicht wurde.

„Die Realität sieht so aus, dass gerade die Steiermark, das Burgenland, unter Wasser stehen. Dass Hunderte Menschen aus ihren Häusern getrieben werden, dass das Austrian-Airlines-Cockpit gerade zerschlagen wird“, nahm der Klimaaktivist Bezug auf aktuelle extreme Wetterereignisse.

Moderatorin versucht zu beruhigen
Währen das Publikum während der Tirade großteils still dasaß, kamen vom Podium Gegenstimmen. Moderatorin Elisabeth Zehetner – Geschäftsführerin der wirtschaftsnahen NGO Oecolution Austria und Beraterin von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in Klimafragen – versuchte es mit Diplomatie. Sie lud die Aktivisten ein, sich in geordnetem Rahmen an der Diskussion zu beteiligen. Andernfalls müssten Sie den Saal verlassen.

Unbeirrt fuhr die Klimaaktivistin mit dem Tadel an der Klimapolitik der Volkspartei fort. „Diese Vorstellung, dass Technologien uns alleine retten werden, zeigt entweder von einem enormen Unwissen oder von einer bewussten Irreführung der Bevölkerung“, meinte die Frau. Die ÖVP dürfe „jetzt nicht mehr gegen ein Verbrenner-Aus stimmen. Sie darf nicht mehr das Klimaschutzgesetz seit 1000 Tagen blockieren“, forderte der Mann.

Kaum noch Chance für Klimaschutzgesetz
Ein Klimaschutzgesetz soll vorschreiben, wie viel Treibhausgasemissionen jedes Jahr ausstoßen darf und welche Maßnahmen es braucht, um diese Ziele zu erreichen. Inzwischen sind es schon mehr als 1200 Tage, dass es kein solches Gesetz gibt. Dass sich die in Klima- und Umweltfragen stark entzweite türkisgrüne Koalition noch vor der Wahl am 29. September zu einer Einigung durchringt, darf stark bezweifelt werden.

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