Der Plan der Regierung unter Premierminister David Cameron werde in Großbritannien sehr positiv aufgenommen und soll noch im November der Öffentlichkeit präsentiert werden, berichtet die Zeitung "Daily Mail". Zuvor hatte es eine Debatte über die Art und Weise gegeben, wie solche Filter für jugendgefährdende Inhalte im Web installiert werden sollen. Ursprünglich hätte es sich um ein System handeln sollen, bei dem Inhalte wie Pornos zunächst automatisch gesperrt werden und erst auf Wunsch des Users wieder freigegeben werden.
Eltern können Filter aktiv einrichten
Mit der jetzigen Lösung reagiert Cameron auf die Forderung, betroffene Eltern aktiv in den Einrichtungsprozess der Online-Filter einzubinden. Die Entscheidung, wie strikt die Sperren Inhalte blocken, liegt also bei den Eltern. Diese können während der Einrichtung den Zugang zu Online-Pornos und sozialen Netzwerken den eigenen Bedürfnissen entsprechend anpassen. So soll es beispielsweise möglich sein, die Internetfilter an bestimmte Uhrzeiten zu binden und beispielsweise die Nutzung sozialer Netzwerke in den Nachtstunden, Online-Pornos hingegen tagsüber zu blockieren.
Die flächendeckende Einführung der Filtermechanismen sei dabei Aufgabe der britischen Internetprovider, die bei Nichterfüllung der Forderung mit rechtlichen Schritten zu rechnen hätten. Die Internetanbieter müssten bei neuen Internetanschlüssen jedenfalls die Einrichtung der Filter ermöglichen und sicherstellen, dass jene Person, die die Filterregeln bestimmt, über 18 Jahre alt ist, berichtet die Zeitung. Bestehende Kunden mit Kindern sollen von den Providern dazu aufgefordert werden, Pornoblocker für ihre Internetanschlüsse nachzurüsten.
Jeder dritte Achtjährige hat Porno-Material gesehen
In Großbritannien beginnen Kinder durchschnittlich im Alter von acht Jahren, das Internet zu nutzen. Dabei hat der Zeitung zufolge bereits jedes dritte Kind in dieser Altersgruppe pornografisches Material gesehen, bei älteren Kindern zwischen 14 und 16 Jahren geben sogar vier Fünftel an, regelmäßig anstößiges Material auf ihren Computern anzusehen. Da jedes zweite Kind das Internet in seinem eigenen Zimmer nutzt, ist es für Eltern oft schwierig, ihre Sprösslinge zu kontrollieren. Die Pornosperren sollen dieses Problem lösen.
Der britische Provider TalkTalk bietet bereits seit einiger Zeit einen Content-Filter namens "HomeSafe" für seine Internetanschlüsse an. Rund dreißig Prozent der Kunden – dies entspricht ungefähr dem Prozentsatz an Haushalten mit minderjährigen Kindern – würden dieses Angebot in Anspruch nehmen, so der Provider. Zudem würden 80 Prozent der Kunden befürworten, dass ihnen diese Möglichkeit bei Vertragsabschluss angeboten wird.
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